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- U-Verlagerungen in Sachsen
- Sonntag, 14. Oktober 2012 04:09
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U-Verlagerung Ofen 19/20
Kleindestillieranlagen Projekt OFEN 19/20
Die Aufgabe einer Kleindestillationsanlage war die Herstellung von Kraftstoffen aus Rohöl. Aus dem angelieferten Rohöl wurden durch Erhitzen in Röhrenöfen Ottokraftstoff und Dieselöl gewonnen. Alle Ofenanlagen wurden als Doppelanlagen geplant und erhielten Nummern. Eine Ofen Doppelanlage war darauf ausgelegt monatlich 6.000 t Rohmaterial (Rohöl) zu verarbeiten. Aus dieser Öl Menge gewann man ca. 700 t Benzin und ca. 2.000 l Diesel. Beide gewonnen Sorten mussten für den Gebrauch jedoch noch in anderen Werken weiter veredelt werden. Beim Destillieren blieben etwa 3.000 t sprich 50% Produktionsrückstände über diese wurden aufgefangen und auf Lastwagen oder dem Schienenweg in eine oft benachbarte Dachs Anlage geliefert um dort weiterverarbeitet zu werden.
Die U-Verlagerung Ofen 19/20 liegt am Rande von Deutschland und ist ziemlich gut versteckt. Diese Anlage steht in Verbindung mit dem untertägigen Projekt Dachs VII der U-Verlagerung Rogenstein.
Insgesamt 10 Rohrleger sowie 46 Bauhilfsarbeiter und tech. / Kfm Personal waren in der Arbeitseinsatzmeldung, für den Bau OFEN 19/20, von vom 16. März 1945 gemeldet worden. Diese fingen in dem vorgesehenen Steinbruch mit dem Aufbau der Anlage an. Die durchzuführenden Firmen waren Grünzweig & Hartmann sowie Funke & Co. Die Rest Arbeiten wie verputzen, isolieren, Splitterschutz und Aufbau von der Rückstandtankanlage übernahmen kleinere Betriebe sowie Spezial Betriebe. Die Doppel-Ofenanlage 19/20 in der Alte Poste 1 bei Pirna in Sachsen wurde komplett fertiggestellt und produzierte noch zu Kriegszeiten. Bis zu 6. 000 Monatstonnen sollte die Anlage produzieren. Hiervon waren 3000 Monatstonnen für die U-Verlagerung Rogenstein vorgesehen dem Untertage Projekt Dachs VII. Die 3000 Monatstonnen waren Produktionsrückstände die in einer Ofenanlage nicht weiterverarbeitet werden konnte. Zwischen dem Produktionsbereich, den Lagertanks und dem Bahnanschluss verliefen Rohrleitungen für den Transport der einzelnen Produkte.
Die Ofen Anlage wurde in einem Steinbruch errichtet und verfügt wie die meisten Ofen-Anlagen über ein eigenes kleines Luftschutzsystem. Dieses befindet sich im benachbarten Steinbruch und verfügt über 2 Stollenmundlöcher die beide heutzutage vermauert sind. Der größte Teil einer Ofenanlage befand sich über Tage. Nur ein kleiner Teil der Anlage wie Teile des Lagers und Werkstätten wurden in einem Stollen untergebracht. Der Stollen diente zugleich auch als Luftschutzstollen für die Arbeiter und das Fachpersonal. Ein kleines Labor, die Forschungsstätte einer Ofen-Anlage befand sich ebenfalls in dem Stollen.
Die Ofen-Anlage produzierte noch zu DDR-Zeiten. Die Anlage wurde über die Jahre hinweg immer wieder modernisiert.
Daten:
Anlage: Ofen 19 / 20
Betreiber: Deutsche Gasolin
Standort: Alte Post 1 bei Pirna
Produkteneinsatz: 6. 000 Mt
Produktenausgang: 3. 000 Mt auf den Reichsmarkt
3. 000 Mt für DACHS VII
Heute nennt man diesen Vorgang vercracken und die Öfen Cracktürme. Das Cracken ist ein Vorgang zur "Zerkleinerung" langkettiger Kohlenwasserstoffe aus den Destillationsrückständen zu kurzkettigeren Produkten. Die "Ofen"-Anlagen waren reine Destillationskolonnen. Crackanlagen trugen den Decknamen "Taube".
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Die U-Verlagerung Ofen 19/20 liegt am Rande von Deutschland und ist ziemlich gut versteckt. Diese Anlage steht in Verbindung mit dem untertägigen Projekt Dachs VII der U-Verlagerung Rogenstein