FledermausFledermaus Übertage & Untertage Berichte mit vielen Fotografien

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Der ÖrtelsbruchOertelbruch

Bevor der Oertelsbruch in Betrieb ging gab es schon viele kleine Brüche auf der Heide. Einige davon lagen sogar auf noch älteren Brüchen von denen es aber so gut wie keine Informationen gibt.

 

Vom Acker auf der Heide zu vielen kleinen Schieferbrüchen

Die ältesten von den neueren Brüchen auf der Heide war der Hauptmannsbruch und der Thomasbruch beide wurden 1797 gemutet und verliehen. Die Hauptmannsbruch Mutung und Verleihung an Christoph Friedrich Hauptmann (Tischlermeister aus Lehesten) und Thomasbruch Mutung und Verleihung an Johann Georg Thoma aus Lauenstein. Mitgewerke ist Johann Nicol Reichebbächer. Sieben Jahre später kam dann Herkules auf der Heide dazu. Herkules auch Knorrsbruch genannt. Seine erste sichere Erwähnung liegt mittlerweile über 200 Jahre zurück. So heißt es 1804 das der stillliegende Bruch zur Tafelgewinnung wieder aufgenommen werden soll. Doch bereits 1808 fällt Herkules ins bergfreie und 1825 gibt es eine Neumutung und Verleihung an Christoph Gottlieb Neumeister. 

Der Oertelbruch im Winter

Als weitere Brüche auf der Heide gab es Christian und Glücklicher Fund. Die Mutung von Glücklicher Fund war 1812 und 1852 Mutung und Verleihung von Christian an Christian Baumann. 1816 Mutung von einer im Bergfreien liegenden Fundgrube durch Christoph Matheß auf den Namen Mathesglück (auch Wasserfall, Glaserbruch genannt). Im gleichen Jahre wurde eine Mutung auf Tillersbruch beantragt und die Verleihung an Georg Thiller und drei weiteren. 1847 gestattete dann das Bergamt mehreren Personen einen Pachtschieferbruch zu errichten, den Oberschaar. 1849 beteiligt sich Ernst Oertel gemeinsam mit Andreas Panzer an den Hauptmannsbruch und Thomaerbruch. 1856 kam ein weiterer Bruch auf der Heide hinzu. Mutung und Verleihung ging an Karl Trautgott Hofmann. Der Trautgott (auch Ziegelbruch genannt) lag auf einen alten Schurf. Ein Jahr später also 1857 gab es die Mutung und Verleihung von Concordia an Hermann Pantzer und 6 Jahre später die Mutung und Verleihung von Einigkeit I und Einigkeit II an den Bergverwalter Franz Kühn. 1868 wurden dann die drei Brüche vereinigt und ab da an unter Vereinigte Schieferbrüche (Fabersbruch) geführt.

Ernst Oertel Schieferbruchbesitzer

Ernst August Wolfgang Oertel wurde am 16.07.1787 in Münchberg, Bayern geboren und starb am 09.06.1864 in Schmiedebach. Die Familie Oertel betrieb Anfangs eine Pulvermühle in Wurzbach die sich aber nie richtig rentierte. Nach einem Brand dieser gibt Ernst Oertel diese komplett auf und zog nach Ludwigstadt. Hier in Ludwigsstadt kauft er 1826 den Schieferbruch Edelhof welcher sich am Trogenbach befand. In diesem Stand Schiefer an welcher dem Lehesteners ebenwürdig war. Doch dieser Bruch war sehr wechselhaft und das Engagement an der Heide bei Schiedebach (Lehesten) war vielversprechender. Wie bereits zuvor erwähnt war ja Ernst Oertel ab 1849 beteiligt an den Hauptmannsbruch und dem Thomaerbruch. Er gab somit 1859 den Oertelsche Bruch bei Ludwigsstadt auf. Somit muss Oertel den Schieferbruch Edelhof irgendwann einmal umgeschrieben haben, wenn man doch bei der Aufgabe vom Ortelsche Bruch spricht. Im selben Jahr, also 1859, ließ Ernst Oertel mit seinem Sohne auf der Heide einen neuen Bruch verleihen und muten. Es war der Karlsbruch. Zum Jahreswechsel ungefähr kaufte er den Heinrichsbruch dazu.

Der Beginn des Oertelbruches

Karl Oertel der Sohn von Ernst Oertel zog 1860 nach Lehesten bzw. auf die Heide an den Brüchen. 1861 zieht auch der Vater Ernst Oertel mit seiner Tochter Rosalia auf die Heide bei Schmiedebach neben seine Brüche. Es beginnt ein Aufkauf und Erwerb vieler anliegender Brüche. Ernst Oertel kaufte Grubenfelder und Grundstücke um seine vorhandenen Brüche herum und ließ neue Mutungen beantragen. Zwischen Vater und Sohn gibt es immer wieder kleinere Unstimmigkeiten und Ernst Oertel verfolgt das treiben von Karl mit Skepsis und großer Sorge. Bereit im Jahr wo Ernst Oertel zu seinen Schieferbrüchen zog hat Oertel den Panzerschen Bruch Anteil für 10.000 Taler übernommen. Die Verleihung geht dabei an Ernst Oertel. So besteht nun der Hauptmannsbruch aus Hauptmannsbruch I, Hauptmannsbruch II und Hauptmannsbruch III sowie Thomaerbruch I und Thomaerbruch II. Aber das ist noch nicht alles den Ernst übernimmt zudem auch noch den Thomasbruch. Die Verleihung geht an ihn. Ebenfalls noch im selben Jahre, also 1861, ließ Karl mehrere Häuser errichten wie z.B. eine neue Spalthütte und ein Wohnhaus. Aber das ist noch nicht alle er ließ den Oertelschen Besitz vermessen und veranlasste das Lochsteine gesetzt werden. 1862 war so der Betrieb zwischen Karl und Ernst Oertel klar getrennt. Es wurden neue Lehensbriefe über die zusammengefassten Grubenfelder ausgestellt. Den allmählich verlor auch das Bergamt den Überblick wem was wie wo gehörte. Es wurden zwei Grubenfelder ausgestellt den Oertel I Buch und den Oertel II Bruch. Der Oertel I Bruch bestand aus dem dem alten Betrieb Haupmannsbruch. Eigentümer war Ernst Oertel hier alleine. Karl erhielt den Oertel II Bruch mit seinen ganzen Neugründungen. Der Kern von Oertel II war der ehemalige Karlsbruch. In den kommenden Jahren bis 1866 wurden weitere Brüche aus der Nachbarschaft auf der Heide konsolidiert zum Oertel II Bruch.  Dabei handelte es sich um die Felder Sorbitzbruch, Georg und Conrad sowie auch Oberscharr.

Oertelschen Schieferbrüchen b. Lehesten

In einer Arbeiter Ordnung vom 22.April 1869 steht als Überschrift „Arbeiter-Ordnung auf den Oertelschen Schieferbrüchen b. Lehesten“.  So spricht man in der Umgebung schon etwas länger von dem Oertelschen Schieferbruch bei Schmiedebach / Lehesten.

Oertelbruch Wohnhaus

Ernst Oertel stirb und Karl Oertel übernimmt den Betrieb

Als Ernst Oertel 1884 verstarb war Karl alleiniger Besitzer beider großen Schiefer-Brüche. Er erbte von seinem Vater auch dessen gesamtes Kapital. Dieses ließ er zu Großteilen in die Brüche nach und nach einfließen. Zuvor aber hat Karl seine drei Schwestern mit 10.000 Gulden abgefunden. Die Tochter von Ernst verrichtete an ihren Erbteil. Karl Oertel investiert mit Hilfe seines Vaters geerbten Geldes und erwarb den Oberscharr und Sorbitzbruch. Mit dem Sorbitzbruch hatte er nämlich Pläne später einmal vielleicht einen Abfuhrstollen aus den tieferen Sohlen anlegen zu können. Im Oberscharr hatte er Gedanken einen Stollen für die Wasserhaltung anzulegen. Dieser Stollen wurde später dann auch durch den Berg getrieben. Er erhielt den Namen Oberscharr, er erfüllt auch heute noch seine Aufgabe den Bruch zu entwässern. Da er nun über einen großen Schieferbruch verfügte musste er sich Gedanken machen für das Wohl seiner Arbeiter.  Er ließ direkt mehrere Häuser planen. 1886 lässt er ein große Wirtschaftsgebäude mit Schlafsaal für auswärtige Arbeiter errichten. Er lässt zudem eine Küche einen Speisesaal und eine Bäckerei sowie Brauerei bauen. Es entsteht, über die folgenden Jahre, eine kleine eigene Stadt am Rande seiner Brüche.  Doch Oertel ist noch lange fertig mit seinen Visionen und er kauft weitere Brüche auf und lässt zusätzliche Gebäude erbauen.

Wilhelm Schmidt wird zur rechten Hand Oertels

Nach dem Oertel sich eine große Villa am Bruchrand erbauen ließ und mit seiner zweiten Frau die er zuvor frisch geheiratet hatte in die Villa mit ihr einzog stellte er Ihren Bruder Wilhelm Schmidt als Direktor ein. Wilhelm Schmidt prägt als Direktor Jahrzehnte den Betrieb, doch Karl Oertel bleibt im Betrieb und wirkt tatkräftig mit. Er ließ unter anderem den Betrieb wieder erweitern und nach einigen Erweiterungen besitzt der Schieferbruchbetrieb insgesamt 63 Hektar. Davon besaß der Oertel II Bruch 45 ha.

Der Oetelbruch wird Deutschlandweit bekannt

 

Wie es weiter ging mit dem Oertelbruch könnt Ihr in kürze hier weiterlesen