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Vereinigte Reviere KamsdorfVereinigte Reviere Kamsdorf

Besucherbergwerk

 

Informationen | Fotogallery

 

Vereinigte Reviere Kamsdorf - Über 3500 Jahre Bergbau
 

Südöstlich von Saalfeld, am Rande des Naturparks Thüringer Schiefergebirge-Obere Saale, liegt die Landgemeinde Kamsdorf. Schon bevor die Gemeinde Kamsdorf im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, wurde in dieser Region schon Bergbau betrieben. Schon vor unserer Zeitrechnung wurden hier Kupfererz und Brauneisenstein gewonnen und auch gleich verarbeitet. Der Kupfer-, Silber- und Eisenerzabbau ließ nach und nach ein Grubenfeld entstehen, von dem einige Teile im Jahr 2001 eröffneten Besucherbergwerk Kamsdorf zur Besichtigung freigegeben wurde. Es wurden aber auch Kobalt-, Nickelerze abgebaut und im 20. Jahrhundert in großen Weitungsbauen Kalkstein gewonnen. Im Besucherbergwerk „Vereinigte Reviere Kamsdorf“ finden täglich außer freitags mehrfach Führungen statt. Auf der Fachkundigen Führung können circa 1,5 Kilometer Wegstrecke unter Tage auf vier Sohlen bis zur Tiefe von 35 Metern erkundet werden. Das heutige Besucherbergwerk zeigt einen kleinen Teil des Reviers aber auch einen kleinen Teil der U- Verlagerung Reimahg "B" Deckname "Schneehase". Der untertägige Rundweg führt auch durch die Grubenbaue, die im 2. Weltkrieg zum Rüstungswerk ausgebaut wurden und in denen ab 1984 ein Zivilverteidigungsobjekt errichtet werden sollte. Der Pfeiler-Kammerbau in dem Erzbergwerk Groß-Kamsdorf ist beeindruckend und sollte von jedem einmal selbst gesehen werden. Das Besucherbergwerk befindet sich in aufgelassenen Grubenbauen der ehemaligen Vereinigten Reviere Kamsdorf. Es wird Bergbau aus unterschiedlichen Epochen der letzten 300 Jahre gezeigt. Die nicht kolorierte Gangkarte von Friedrich Ritter aus dem Jahre 1862 von dem Kamsdorfer Revier beeindruckt und untermauerte uns nochmals die imposante Größe. Auch wenn diese nur im Maßstab 700 Lachter Preuß. ist. Zum Gesamtkomplex vom Besucherbergwerk Kamsdorf, auch unter dem Namen Vereinigte Reviere Kamsdorf bekannt, gehören bis zu dem Zeitpunkt von 1954 wo der Tiefbau auf Eisenerz eingestellt wurde ca. 300 Kilometer Stollen. Diese wurden über etliche Jahrzehnte angefahren und durch kreuzen den Pfeiler-Kammerabbau (Kammer-Pfeiler-Bau - engl.: Room & Pillar Mining) auf mehreren Sohlen. Weiterhin zum Komplex gehören das Schachtgebäude, der Schacht 04 und eine ehemalige mit einer E-Lok betriebene Großraumstrecke. Das Gebäude der ehemaligen Grubendirektion beherbergt heutzutage eine sehr interessante Ausstellung von Werkzeugen und Arbeitsgeräten der Bergleute wie z.B. dem Gezähe aber auch viele weitere Themen des Bergbaus. Übertage sind zudem noch eine Vielzahl von Bergbaurelikten rund um das Besucherbergwerk zu entdecken. Im Kamsdorfer Erzfeld ist eine oberflächennahe Gewinnung von Kupfererzen seit etwa 1.500 vor Christus nachgewiesen worden. So ist um Kamsdorf bereits weit vor unserer heutigen Zeitrechnung Bergbau betrieben worden. Irgendwann fing man mit dem Abbau von Silber und Kobalterzen an, davon zeugen heute noch die zahlreichen Halden, Stollenmundlöcher und Schächte im großen Erzfeld bei Kamsdorf. Eisenerz, wurde nachweislich, im Tiefbau und eisenschüssige Kalke im Tagebau von 1660 bis 1911 abgebaut. Das sind über 250 Jahre genau gesagt 251. Die Eisenerzgewinnung im Revier Kamsdorf erreichte mit dem Bau der Maximilianhütte im Jahr 1872 einen absoluten Höhepunkt. Die Maximilianhütte war zu dem Zeitpunkt ein hoch modernes Hochofenwerk in Unterwellenborn. Die damit eingeleitete montanwirtschaftliche Entwicklung erreichte letztendlich mit dem Aufschluss und der Inbetriebnahme des Großtagebaues Kamsdorf im Jahr 1963 ihren Höhepunkt. Da die Erzvorkommen auch im Tagebau erschöpft waren, wird seit 1963 bis heute hochwertiger kohlensaurer Magnesiumkalk für die Düngung in der Landwirtschaft im Tagebau abgebaut. Im heutigen Großtagebau Kamsdorf wird durch selektive Gewinnung der Abbau von Dolomit, Kalkstein, Grauwacke und Tonschiefer getätigt.

 

zum REIMAGH Werk E der U-Verlagerung Schneehase

 

Am Rande von der kleinen Gemeinde Kamsdorf im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen beginnt und endet außerdem ein etwa 5 Kilometer langer Montanlehrpfad, auf dessen Weg Informationstafeln die Entwicklung und den Verlauf des Bergbaus in der Kamsdorfer Umgebung dokumentiert wurde. Unter anderem führt der Lehrpfad am ehemaligen, mit einem Uhrtürmchen verzierte Revierhaus, sowie einem Aussichtshügel mit Blick auf Teile des Tagebaus und zwei Zugänge zu ehemaligen Zechen und einer Halde vorbei. Der 5 km langer Rundweg mit Anzeigetafeln rundet die museale Einrichtung zur Bergbaugeschichte, Mineralogie und Geologie ab.

 

Informationen zum Besucherbergwerk

Besucherbergwerk "Vereinigte Reviere Kamsdorf"

Grubensteig 4

07334 Kamsdorf

 

Öffnungszeiten & Führungen können auf der eigenen Webseite des Besucherbergwerkes aktuell eingesehen werden.

http://www.besucherbergwerk-kamsdorf.de