Besucher-Bergwerk Kleinenbremen
Die Grube "Wohlverwahrt" wurde 1887 gegründet und ist eines der nördlichsten Bergwerke Deutschlands und eine der bedeutendsten Einrichtungen der regionalen Industriekultur!
Die Geschichte der Grube Wohlverwahrt beginnt im Jahre 1883, als die gleichnamige Gewerkschaft in ihrem Distriktfeld ihren Grubenbetrieb aufnahm. Das Flöz Wohlverwahrt wurde mittels einem Hangstollen angefahren. Zwei Jahre später teufte man einen 24,5 Meter tiefen Schacht auf das Flöz und richtete die erste Tiefbausohle ein. Danach brachte man ein 130 Meter langes Hauptgesenk im Einfallen des Flözes nieder und setzte in Richtung Westen und Osten, unterhalb des Gebirgskamms Örter an. Die Gewerkschaft Wohlverwahrt ging in dem Jahr 1888 in den Besitz des Montankonzerns "Union, Aktiengesellschaft für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie zu Dortmund" über.
Die aus dem Jahre 1889 datierte Jahresfördermenge der Grube Wohlverwahrt belief sich auf knapp 65.000 Tonnen Eisenerz bei einer Belegschaft von 290 Kumpeln. Im selben Jahr wurde die Zeche mit einer Grubenbahn mit dem Bahnhof Porta angeschlossen. Zuvor wurden die Erze mit Pferdefuhrwerken zur Verladung zur Bahnstation nach Bückeburg gebracht. Im Jahre 1899 führte man sowohl in den Tagesanlagen, als auch in den untertägigen Strecken und Kammern eine Acetylen-Beleuchtung (Sassmann System) mit gutem Erfolg ein. Bis das Bergwerk im Jahre 1915 eine Jahresförderung von rund 180.000 Tonnen erreichte, wurde es durch den Bau einer neuen Hauptfördermaschine, elektrisch betriebenen Pumpen und Bohrern, einer modernen Waschkaue für die Bergleute und einem eigenen Wärmekraftwerk, erweitert.
Die im Jahre 1938 gründete Eisenerzgrube Nammen wurde noch im selben Jahr untertägig mit der östlich liegenden Grube Wohlverwahrt verbunden. Der knapp 800 Meter lange, querschlägig verlaufende Nammer Stollen war der erste Schritt zu einem Verbundbergwerk. Durch streichende Strecken, im Niveau des Stollens und auf den durch einfallende Strecken verbundenen Tiefbausohlen wurde die Lagerstätte weit nach Osten und Westen aufgeschlossen. Die Bewetterung der Abbaufelder wurde durch die, an den Förderstollen angelegten Aufhauen gewährleistet. Alle 200 Meter wurde eine Aufhaue angelegt, wovon nicht alle zu Tage strichen.
Die Fördermenge der Eisenerzgrube Wohlverwahrt erreichte 1940 eine Höhe von 520.000 Tonnen. Kriegsbedingt war die Förderung in den nächsten Jahren zunächst rückläufig, bevor sie 1952 zu einem Höhepunkt von 1.000.000 Tonnen Eisenerz bei 460 Mann Belegschaft geklettert war. Das Verbundbergwerk hieß nun "Wohlverwahrt-Nammen" und die Erzverladung wurde zur Betriebsabteilung Nammen verlegt. Gleichzeitig wurden die bis dato zur übertägigen Förderung eingesetzten Dieselloks gegen modernere Elektroloks ausgetauscht. 1957 wurde auch die untertägige Förderung auf gleislose Fahrzeuge umgestellt. Hinzu kam noch der Erzabbau in Tagebaubetrieben, wie zum Beispiel in der Wülpker Egge.
Die Wasserlösung des Bergwerks wurde durch Pumpen auf die Wasserlösestollensohle gefördert. Die höchste Förderung überhaupt wurde im Jahre 1960 erreicht. Diese belief sich auf 1.200.000 Tonnen Fördergut. Steigene Kosten und stagnierende Erzpreise zwangen die Zeche Wohlverwahrt-Nammen in den folgenden Jahren zu einer Reduzierung der Fördermenge und natürlich auch der Belegschaft. Der zur gleislosen Erzförderung im Jahre 1771 angelegt Stollen "Nammer Berg" wurde sechs Jahre später von einem neuen Schrägstollen abgelöst. Dieser neue Stollen, der Grubenbauten mit den Tagesanlagen verband, hat einen Querschnitt von 25 m², ein Einfallen von 9% und wird als Barbara-Rampe bezeichnet. Auch heute ist die Barbara-Rampe noch einer der Hauptzugänge in das Eisenerzbergwerk im Wesergebirge. Die Eisenerzgrube Wohlverwahrt-Nammen ist heutzutage noch in Betrieb...
Quelle Kooperationsteam Übertage-Untertage
Aktivitäten in Bergwerk und Steinbruch:
- Führungen unter Tage mit Grubenbahnfahrt
- Führungen über Tage mit Bergbaulehrpfad und/oder Museum
- Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen – unter Tage finden regelmäßig tolle Veranstaltungen statt
- Für Schülergruppen: Hauerprüfung, Lokführerschein, Schatzsuche, usw.
- und noch viel mehr
Adresse Besucherbergwerk:
Besucherbergwerk Kleinenbremen
Rintelner Straße 396
33457 Porta Westfalica
Tel: 0571-9344438
Fotos rund um das Besucherbergwerk Kleinenbremen