U-Verlagerung Gurami
Der alte Schiefertagebau baute etliche Jahre seinen Schiefer Übertage ab und ging dann in den Untertageabbau über. Hierfür wurden mehre Stollen in den Berg getrieben und später dann der Schiefer durch das thüringische Hohlbauverfahren abgebaut. Das Bergwerk besitzt mehrere Abbausohlen mit Hohlbauen unterschiedlicher Größe. Es besaß 3 Zugangsstollen und einen Bremsberg mit Verladeanlage im Schwarzatal. Seit 1935 wurde der Schiefer untertägig abgebaut und in einer Schiefermahlanlage direkt weiter verarbeitet. 1942 wurden 17.000 Tonnen Schiefer gefördert und 1943 nur noch 9.800 Tonnen. Die Belegschaft des Betriebes Bestand aus 6 Bergmännern für Untertage und 23 Personen für Übertage zurzeit der Inspektion und Untersuchung für eine eventuelle Eignung als Untertageverlagerung. Die nächste Bahnstation war allerdings in Bad Blankenburg. Mit einem Schreiben vom 30. Juni 1944 teilte das Bergamt Weimar mit, das das Bergwerk bei Böhlscheiben noch nicht belegt sei, das hier eine U-Verlagerung mit guten 1.400m² Platzanspruch einziehen könnte. Im Mustererfassungsbogen für die Betriebsangaben einer möglichen Verlagerungsmöglichkeit, welches für jedes Bergwerk ausgefüllt wurde, stand unter anderen drinnen das das Bergwerk eine relative Luftfeuchtigkeit von 60-80% besaß und zwar feucht aber geringe Tropfwasser Bildung aufwies. Die Temperaturen im Bergwerk waren fast wie im Winter und lagen im Hochsommer bei + 10 Grad der Wetterdurchsatz betrug 5 m² und war natürlich und somit je nach Jahreszeit wechselnd. Insgesamt 2000 m² für Fertigung oder Einlagerung bereitgestellt und zur sofortigen Verfügung da die Schieferförderung eingestellt wurde. Die Räumlichkeiten sind auf die B-Sohle mit 1.500 m² und C-Sohle mit 500 m² aufgeteilt. Das Gebirge ist standfest und die vorhandenen Stollen könnten jederzeitig erweitert oder ausgebaut werden. Es gibt jedoch kein aktiven Stromanschlüsse und keine Pressluftversorgung. Ein Stromanschluss könnte jedoch vom naheliegenden Kraftwerk Itting gelegt werden.
Die U-Verlagerung Gurami wurde also im Schiefertagebau Böhlscheiben genehmigt zuvor sollte aber eine andere Firma in die bereits vorhanden untertägigen Hohl Baue einziehen. Anfangs war geplant die Herstellung von Kleingetrieben der Fa. Killisch-Horn. Hierzu kam es aber nicht. Danach wurde das Bergwerk für die Torpedofertigung der Transavia K.G., Lauenburg/Pommern gesperrt und vorbereitet. Im Oktober 1944 berichtete das Bergamt Clausthal-Zellerfeld über die beginnenden Arbeiten an der Untertagefabrik mit dem Decknamen Gurami. Ab November 1944 begannen dann die wirklichen Ausbauarbeiten für die Untertage Verlagerung. Hierfür wurde der Bremsberg saniert und erweitert. Zudem wurde eine Beräumung durchgeführt und ein neuer Zugang im Tagebau angelegt. Nach Aussagen des Amtes waren zwölf Italiener für die Sanierung des Bremsberges verantwortlich. Teile der Belegschaft des ehemaligen Bergwerkes wurden eingeteilt den dritten Stollen der verstürzt war wieder frei zu räumen und sichern. Eine fehlende Gleisanlage wurde am Bremsberg verlegt. Die Arbeiten, an Gurami, vom Ausbau wurden fünf Monate später abgebrochen. Eine beachtliche Zeit für fertige Hohlbaue Untertage. Ob die Untertage Verlagerung eventuell ich Teilbereichen bereits produzierte ist nicht ganz klar, es gibt hier unterschiedliche Informationen. Denn Ende Februar 1945 wurden Maschinen angeliefert und nach Untertage gebracht. Daher vermuten wir dass die Anlage bereits eine Teilproduktionsaufnahme hatte. Es waren von 12 Waggons mit Maschinen geredet worden diese Maschinen sollten in die U-Verlagerung installiert werden.
Im April 1945 wurde der Ausbau der Anlage gestoppt. Nach der Besetzung der Amerikaner von Bad Blankenburg wurde kurze Zeit später die Schieferproduktion wieder im Bergwerk aufgenommen, hauptsächlich weil Dachschiefer vielerorts dringend benötigt wurde. Am 16.08.1946 wurde die Untertage-Anlage Teil gesprengt durch die Rote Armee. Auch dies könnte als Indiz geführt werden das Gurami bereits zum Teil produzierte. Nach dem Krieg wurde der Schieferabbaubetrieb wieder aufgenommen und dieser dann bis 1969 fortgeführt. Danach wurde der Schieferabbau Untertage eingestellt. Im Herbst 1993 wurde dann das die alten Tagesanlagen saniert und die Betriebsgebäude als Naturschutzstation geführt.
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