Haseschacht
Ehemals nördlichster Steinkohleabbau in Deutschland
Noch bevor man den Haseschacht begonnen wurde abzuteufen wurde in Osnabrück hochwertige Anthrazitkohle über viele Jahre abgebaut. Bis in das Jahr 1461 gehen die ersten Aufzeichnungen über den Steinkohleabbau in Osnabrück zurück. Anfangs wurde Kohle in sogenannten „Pütten“ gewonnen welche kleine Brunnenähnliche Schächte waren über die ein Bauten Zug zur Förderung stand. Die Pütten legte man dort überall an wo die Kohleflöze zu Tage kamen. Die Flöze hatten eine Stärke von 20 bis 80 Zentimetern Mächtigkeit. Diese folgte man dann Stückweise den Flözen in Abbaurichtung bis man 1727 Stollen in den Berg trieb. Hierrüber förderte man mal mehr oder weniger Kohle über die Jahre. 1853 schließlich begann man mit dem Stollenvortrieb des später 2100 Meter langen Hasestollen welcher später der Hauptförderstollen der anliegenden Zeche wurde. In nur 3 Jahren stellte man den langen Stollen fertig. Er diente nun für die am Nordflügel des Piesberges abgebaute Kohle, zum im Süden gelegenen Zechenbahnhof der Zeche Haseschacht zu fördern. Diese nannte man auch Zeche Piesberg. Die Anteufe des bekannten Haseschachts erfolgte am 08.08.1869 und wurde damals groß gefeiert. Denn die Erwartungen in den Tiefbau durch den Schacht waren sehr hoch. Die Abteufarbeiten am Haseschacht erwiesen sich aber als extrem schwer. Immer wieder kam es zu Wassereinbrüchen und völligen Stillstand der Teuf arbeiten durch völliges absaufen des Schachtes. Das sich als schwierig erweisende Schachtprojekt konnte aber dann doch noch 1875 abgeschlossen werden. Doch auch bei der späteren Förderung der hochwertigen Anthrazit-Kohle kam es immer wieder zu Wassereinbrüchen da die 80 PS starke Wasserhaltungsmaschine das stark zulaufende Grubenwasser nicht bewältigen konnte. Es musste schließlich eine weitere größere Wasserhaltungsmaschine im Schachtgebäude aufgestellt werden. Diese war allerdings so groß das ein Schachtgebäude Neubau unumgänglich war. Während des Schachtgebäudeneubaus wurde ebenfalls 1874 ein zweiter Tiefbauschacht geteuft. Dieser befand sich etwa 1,5 Kilometer weiter nördlich vom Haseschacht. Nach gut zwei Jahren mussten die Arbeiten Untertage eingestellt werden. Starke Wassereinbrüche die man nicht bewältigen konnte machen arbeiten unmöglich. Die ungewöhnlich hohen Mengen an Grubenwasser in der Zeche entwickelten sich zu einem zentralen Hauptproblem der Zeche. Hinzu kam dann noch das das Grubenwasser stark Eisenoxyd,- und salzhaltig war welches ein großes Umweltproblem in der Hase wurde. Die Umweltschäden waren immens. Die großen Erwartungen des Zechenbetriebes wurden noch aus einigen weiteren Gründen nicht erfüllt. So kam es zu anhaltende Absatzschwierigkeiten der Steinkohle auf dem Markt in Folge der Gründenkriese. Diese Absatzprobleme hielten sich zwischen 1875 bis 1880. Aber dem nicht genug die Absatzsituation verbesserte sich selbst im Zuge des wirtschaftlichem Aufschwungs nicht wesentlich. So kam es dazu dass die Stadt 1889 die Zeche Haseschacht mitsamt dem Piesberger Steinbruchbetrieb an den Georgsmarien- Bergwerks und Hüttenverein verkaufte. Nach der Übernahme investierte die die Georgsmarien-Hütte einiges an Kapital und erneuerte damit Gebäude und Einrichtungen sowie diverse Maschinen des gesamten Bergbaubetriebes. Die größte Investition ging in den zweiten Schacht dem späteren Stüveschacht. Durch die Investitionen gelang es dem neu geführten Grubenbetrieb durch den zweiten geteuften Schacht zwei Tiefbausohlen in Betrieb zu nehmen. In diesen geschah dann das Grubenunglück von Osnabrück wo 9 Bergleute ums Leben gekommen sind. Zu dem tragischen Unfall kam es, nachdem bei Arbeiten im Schacht Gesteinsbrocken auf die großen Pumpenrohre der Wasserhaltungspumpe vielen und diese stark beschädigten so dass das Grubenwasser nicht mehr ausreichend abgepumpt werden konnte und große Teile der Tiefbausohlen unterm Schacht absoffen. . Die zweite Tiefbausohle lief voll Wasser, und löste Gase aus dem Gestein, an denen die Bergleute erstickten. Die erstickten Bergmänner konnte man wegen großen technischen Problemen erst ein Jahr später erreichen. Danach fand aber dann direkt die Bergung der verstorbenen Kumpel statt.
Die Zeche förderte zwischen 1896 und 1897 insgesamt 186.734 Tonnen Steinkohle zu Tage (1894-1895 waren es noch 153.080 Tonnen) und beschäftigte insgesamt 1.492 Menschen. 1898 kam es wegen nicht mehr zu bewältigen Wasserzuflüssen von über 45 cbm pro Minute zur endgültigen Schließung der Zeche Haseschacht am Piesberg.
Haseschacht:
Museum der Industriekultur, Fürstenauer Weg 171 in 49090 Osnabrück
Öffnungszeiten:
Von Mittwoch bis Sonntag, 10,00 bis 18,00 Uhr
Fotogalerie vom Haseschacht
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Die Pütten legte man dort überall an wo die Kohleflöze zu Tage kamen. Die Flöze hatten eine Stärke von 20 bis 80 Zentimetern Mächtigkeit. Diese folgte man dann Stückweise den Flözen in Abbaurichtung bis man 1727 Stollen in den Berg trieb. Hierrüber förderte man mal mehr oder weniger Kohle über die Jahre. 1853 schließlich begann man mit dem Stollenvortrieb des später 2100 Meter langen Hasestollen welcher später der Hauptförderstollen der anliegenden Zeche wurde.