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Der Dickenberger Tiefenstollen - Altbergbau in Ibbenbüren

 

 Stollenstrecke

Der Dickenberger Tiefenstollen wurde am 01.07.1771 aufgefahren. Er sollte den zwischen 1691 und 1697 erbauten Dickenberger Oberstollen ablösen, da dieser nicht mehr tief genug zur optimalen Förderung und Wasserlösung der Dickenberger Steinkohlenflöze angesetzt war. Der Dickenberger Tiefenstollen verläuft fast parallel zum 1988 Meter langen Oberstollen. Das Stollenmundloch befindet sich am Fuße des Wiehengebirges unterhalb von Ibbenbüren-Dickenberg. Es liegt 58 Meter tiefer als das Stollenmundloch des Dickenberger Oberstollen und 14 Meter tiefer als der Ibbenbürener Förderstollen. Der Tiefenstollen war Förder- sowie Wasserlösestollen. Vom Mundloch aus führte der so genannte Dickenberger Stollenbach das abgeleitete Grubenwasser zur Eisenhütte Gravenhorst. Die Eisenhütte benutzte das Wasser zum Waschen der Bunt Erze aus den Gruben Perm, Rochus und Hüggel. Er entwässerte folgende Bergwerke im ehemaligen Westfeld von Ibbenbüren:
 
  • Karlschacht
  • Zeche Nachtigall
  • Marianneschacht
  • Wasserschacht
  • Zeche Arnoldine
  • Zeche Friederica
  • Zeche Benedikt
  • Josephschacht
  • Theresiaschacht
  • Zeche Lebrecht
  • Wilhelmschacht 

Zudem waren fünf Lichtlöcher auf den Dickenberger Tiefenstollen geteuft. Diese dienten der Wetterführung und als Notausstiege. Gefördert wurde durch ihn die Steinkohle aus dem Flöz Dickenberg und Franz. Diese Stückkohle war mager, aber von sehr fester Konsistenz. Die Steinkohle war außerdem sehr rein, weswegen sie besonders beliebt für die Ofenheizung war. Da der Tiefenstollen lediglich einspurig mit Gestänge belegt war, fiel er bald als Förderstollen aus, da er die geförderten Kapazitäten nicht mehr aufnehmen konnte. Die Steinkohlenförderung übernahm nun der neu geteufte Abendsternschacht auf dem Dickenberg. Nachdem die Felder verhauen und kein Absatz mehr vorhanden war, wurden die Zechen im südlichem Westfeld (Glücksburger Feld) unrentabel und somit aufgegeben.

Der Dickenberger Tiefenstollen dient auch noch heute als Wasserlösestollen. Mit einer Gesamtlänge von 7,5 Kilometern ist er der zweitlängste Altbergbaustollen in Ibbenbüren. Die Höhe des Stollens beträgt 2-2,5 Meter. Die Breite beträgt etwa einen Meter. Die durch den Dickenberger Stollen gelöste Wassermenge liegt heutzutage bei zwei bis drei Kubikmeter pro Minute. Das Besondere an dem Stollen ist, dass sein Gefälle auf der gesamten Stollenstrecke lediglich 6,80 Meter beträgt. Das heißt, dass er teilweise totsöhlig aufgefahren wurde.
 

 Stollenmund

Recherche, Fotos und Bericht:
Eismann und Bergmann

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