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Marx-Semmler-Stolln

Der Marx-Semler-Stolln ist das am längsten ununterbrochen in Betrieb stehende Grubengebäude Deutschlands und mit einer Gesamtlänge von über 220 km ist er gleichzeitig das größte Stollnsystem Deutschlands. Der Marx-Semmler-Stolln liegt wie soll es auch anderes sein im schönen Erzgebirge, also in Sachsen. Sein Mundloch befindet sich an der Zwickauer Mulde in Niederschlema neben Aue. Und da meine Schwiegereltern in spe dort wohnen und zudem Aue noch die Partnerstadt von meiner Geburtsstadt Solingen ist wurde ich sehr schnell auf Niederschlema und den Marx-Semmler-Stolln aufmerksam. Leider war das Besucherbergwerk Markus Semmler am Tage meines Besuches geschlossen.

 

Der Stollen "Marx-Semmler-Stollnn" wurde im 15. Jahrhundert zur Entwässerung der Oberschlemaer und Schneeberger Bergwerke angelegt und lag seither nie im Bergfreien! Am 7. April 2011 informierte die Freie Presse, dass der Gemeinderat von Schlema beschlossen hat, den Marx-Semler-Stolln mit auf die Objektliste für das Unesco-Welterbeprojekt „Montanregion Erzgebirge“ zu setzen.

Der Markx- bzw. Markus-Semmler-Stolln ist der Hauptstollen des Schneeberger Bergbaus. Er ist der längste Stollen im Oberen Erzgebirge und begann 1503 in Niederschlema. Er sollte das Schlemaer und das Schneeberger Revier von Wasser lösen und geht sogar bis in die Zschopauer Flur (Türk-Schacht). Er verbindet praktisch alle alten Grubenbaue und hatte 1974 eine Länge von 43,6 km, mit allen Nebenflügeln sollen es über 200 km sein.

Heute hat er die Funktion eines Wasserableitungsstollens sowie die Funktion des Hauptwetterweges für die Bewetterung der Grubengebäude von Schneeberg. Das Oberflächenwasser des Einzugsgebietes von ca. 50 km² fließt über stillgelegte Grubenbaue auf das Niveau des Markus-Semmler-Stollns und wird zur Zwickauer Mulde abgeleitet. Eine Radonreduzierung für die Gebäude der Stadt Schneeberg ist an einen funktionsfähigen Markus-Semmler-Stolln gebunden. Der Markus-Semmler-Stolln diente von 1946 bis 1956 als Initialgrubenbau und Wasserableitungsstollen für die Uranerzlagerstätte Schneeberg-Oberschlema der SAG/SDAG Wismut. Die Wismut war der letzte Bergbautreibende im Bereich der Lagerstätten Schneeberg und Schlema.

Das Mundloch des Markus-Semmler-Stollns bildete auch den Höhenbezugspunkt für die markscheiderische Vermessung der Grubenbaue in der Zeit des Uranbergbaus. Alle Sohlenbezeichnungen aus dieser Zeit ab 1946 beziehen sich auf diese Höhe.

 

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