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Hüggel und dessen Bergbau
 

Der Bergbau am Hüggel bei Hasbergen ist ein historischer Bergbau auf silberhaltige Buntmetalle. Der Hüggel ist einer der drei Osnabrücker Karbonhorste und erhebt sich bis zu 228m über N.N. Der Bergbau am Hüggel ist sehr alt und geht über mehrere Jahrhunderte.  Erwähnt wurde der Silbererz-Bergbau am Hüggel bereits 1180 in kirchlichen Einkünfte Verzeichnissen. Der Name "Hüggel" kommt anscheinend von "Höhle" und ist um 1190 im Einkünfteregister des Domprobstes Lentfried als Huile bekannt. Etwa 50 Jahre später von der ersten Erwähnung standen zwei kleine Silberbergwerke im Hüggelgebiet im Betrieb, eine im Hüggelberg und eine im Domprobst Sundern.

An den mittelalterlichen Abbau von Eisenerz erinnerten alte Pingen an der Nordseite von Hüggel und Heidhorn. In den letzten Jahren fand man große Mengen von Eisenschlacken, die mit Holzkohle durchsetzt waren. Sie stammte aus Rennfeueröfen und Stuck-/Flussöfen (also mittelalterlich). 1538 errichtete der Graf von Tecklenburg ein 'Berchwerck', welches aber nicht lange Bestand hatte. Erst im Jahre 1722 ließ der Fürstbischof Ernst August die Schürfarbeiten nach Silber wieder aufleben. Die Silbergrube stand bis 1782 in Betrieb und wurde von einigen Harzer und etlichen Sauerländischen Bergleuten betrieben. Daher sprechen übrigens in Hagen am Teutoburger Wald heutzutage noch viele sauerländer Platt und nicht wie üblich in der Region das westfälische Platt. Die Harzer Kumpels und die Sauerländischen Kumpels wurden zu Beginn der Grube angeworben. Von dem damaligen Silberbergbau sind heute nur noch einige Pingen und ein ungefähr 700 Meter langer Stollen als Relikte übrig. Der Stollen ist aber so gut versteckt das man diesen auch nach tagelangen suchen nicht finden würde. Wir haben auch nur von ihm gehört und einige ältere Fotos zu sehen bekommen.

Um 1820 wurden wieder einige Probeschurfe am Hüggel abgelegt. Bedeutung gewann der Bergbau aber erst 1836 mit der Gründung der Beckeroder Hütte, die im Westteil der Lagerstätte im Tage- und Tiefbau förderte.  Man förderte da Eisenerz an zwei Abbaupunkten, nämlich der Herminen-Grube und dem Hedwigschacht. 1856 kaufte der neugegründete 'Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein' die Beckeroder Eisenhütte und verlegte den Produktionsschwerpunkt zur neuen 'Georgs-Marien-Hütte', die das Eisenerz in riesigen Tagebauten abbaute. Über die Jahrhunderte wurden überall am Hüggel mal mehr und mal weniger Buntmetalle gefördert. Noch heute sind die Spuren hiervon deutlich an der einen oder anderen Stelle des Hüggels zu sehen. Die großen Tagebaue und anderen bergbaulichen Relikte wurden über die Zeit von der Natur zurück erobert. Heute sind viele seltene Tiere und Pflanzenarten am Hüggel heimisch. Dazu gehören unter den Tieren z.B. der Uhu, der Steinkauz und die Schleiereule sowie seltene Echsen und Schlangen. Aber auch verschiedenen Marderarten und dem Dachs könnte man abseits der Wege am Hüggel begegnen. Die zahlreichen versteckten und mittlerweile eingefallenen oder verschütteten Stollen dienen vielen Fledermausarten ein Zuhause.

Die riesigen Tagebaue oder Verladeanlagen oder aber die große Brecheranlage könnte man schnell am Hüggel finden alles andere ist heute kaum noch zu finden oder zu entdecken. Viele ehemalige Gruben und dessen Stollen kann man nicht Mals mehr erahnen. Am Hüggel wurde in den fast 850 Jahren Bergbau mehrere Erze und Mineralien abgebaut. Silber, Kupfer aber auch Kalk und Eisenerz wurden gefördert.

 

 

Altbergbau Fotos vom Hüggel

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Die Betreuung und Erhaltung des Geologischen Lehrpfades im Hüggel wird vom Arbeitskreis Hasberger Geschichte und Museum Geozentrum Hüggel aus gesteuert.  Die Geologie, Paläontologie, Mineralogie und dem geschichtlichen Bergbau im Hüggel wird von diesem Arbeitskreis erzählt.