Weiße Ofen
Tief im Wald zwischen Lengefeld, Wünschendorf, Krumhermersdorf und Lauta fand man schon sehr früh Kalk und Marmor - um 1600 sind daher bereits drei Kalkwerke auf Karten vermerkt. Darunter befindet sich auch der Kalkabbau Weißer Ofen.
Der "Weiße Ofen" ist ein öffentlich zugänglicher Altbergbaubereich dessen erste Erwähnung aus 1580 datiert. Zunächst wurde die von Quarzitschiefer umgebene Kalklinse mittels eines Stollenzugangs aufgefahren. In späteren Jahren erfolgte der Aufbruch dieses Stollens nach oben. Das ist der jetzige, schmale Zugang vom Weg aus. Es entstand somit ein Tagebau. Erst gegen 1883 wurde nochmals eine untertägige Förderstrecke aufgefahren, wobei nur geringe abbauwürdige Kalkvorräte vorhanden waren. Das der Bruch recht weit weg von der Hauptstraße war und das Werk recht klein wurde es um 1910 stillgelegt. Es gab 2 Gebäude, eins davon war der Kalkofen, das andere eine kleine Werkstatt und die Laderampe. Im zweiten Weltkrieg wurde das stillgelegte Bergwerk untersucht auf U-Verlagerungstauglichkeit. Es wurde aber keine mit Decknamen bewilligt. Genutzt wurde sie dennoch kurzzeitig zur Einlagerung von unbekannten Gegenständen. Nach dem 2. Weltkrieg baute man nochmal ein Jahrzehnt Kalk ab als Zuschlagstoff für die Stahlerzeugung. Danach wurde der Steinbruch mit seinen vier Stollen stillgelegt. Im Hauptmundloch und dem Entwässerungstollen wurden Gitter eingebracht um nicht unbefugt einzudringen. Die anderen beiden Stollen sind von außen und innen verschüttet. Ab 1960 liegt der Steinbruch tief in den Wäldern und schlummert vor sich hin. Heute sind kleine Informationstafeln im Bruch angebracht.
Der Abbauort Weißer Ofen ist ein historischer Teil des Kalkbergbaues in der Lagerstätte Lengefeld. In dieser Lagerstätte wurde und wird weiterhin ausschließlich Dolomitmarmor abgebaut. Dieser Marmor wird innerhalb der Keilberg-Gruppe der Raschau-Formation zugeordnet und hat ein Alter von ca. 530 - 540 Mio. Jahren. Die Marmorvorkommen sind im Lengefelder Bereich überwiegend in Muskovitschiefer eingebettet, am Weißen Ofen grenzt unmittelbar daran eine Quarzitschiefereinbettung an. Bei den Marmoreinbettungen spricht man auch von Linsen, welche an diesen Fundorten eine Ausdehnung von mehreren 100m haben und eine Mächtigkeit (Stärke, Höhe) von bis zu 90 m besitzen.