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Kurze Gesichte über die Brauerei

Eichberg Brauerei Eisfeld in Thüringen

Die Griebel'sche Brauerei AG war eine Brauerei in Eisfeld, einer Stadt in Thüringen, Deutschland. Die Brauerei wurde im Jahr 1891 gegründet und produzierte verschiedene Biersorten.

Kurz Historie der Brauerei

  • 1874 gegründet
  • 1874 Brauerei Z. Griebel
  • 1899 Exportbierbrauerei Gebr. Griebel
  • 1948 Griebel`sche Brauerei AG
  • 1948 enteignet
  • 1949 VVB Venag, VEB Eichberg Brauerei Eisfeld
  • 1952 VVB d. Brau.- und Malzindustrie, VEB Eichberg Brauerei Eisfeld
  • 1955 VEB Eichberg Brauerei Eisfeld
  • 1959 VEB (K) Eichberg Brauerei Eisfeld
  • 1964 VEB (K) Braukombinat Hildburghausen, Sitz Schwarzbach Werk III
  • 1967 VEB (B) Braukombinat Hildburghausen, Sitz Schwarzbach Werk III
  • 1969 VEB Braukombinat Hildburghausen, Sitz Schwarzbach Werk III
  • 1990 VEB Brauereien Hildburghausen, BT Eichberg Eisfeld, im VEB Getränkekombinat Rennsteig Meiningen
  • 1990 Eichberg Brauerei Eisfeld GmbH
  • 1990 Übernahme durch Privatbrauerei Peter KG, Ostheim

 

Nutzung im zweiten Weltkrieg als U-Verlagerung


Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Brauerei in eine sogenannte „U-Verlagerung“ umgewandelt, was bedeutet, dass Teile der Produktion in unterirdischen Stollen verlegt wurden, um sie vor Bombenangriffen zu schützen. Diese Verlagerungen waren Teil der deutschen Kriegswirtschaft und dienten dazu, die Produktion wichtiger Güter aufrechtzuerhalten, trotz der alliierten Bombenangriffe. Die genauen Umstände und Details der U-Verlagerung der Griebel'schen Brauerei AG [1] sind leider nicht bekannt, da es keine (derzeitigen) detaillierten Aufzeichnungen darüber gibt. Es ist jedoch bekannt, dass viele Unternehmen während des Krieges solche Verlagerungen vornahmen und dass die Brauerei ihre Produktion in den unterirdischen Stollen fortsetzen konnte.

Nach dem Krieg wurde die Brauerei von der DDR-Regierung verstaatlicht und als Volkseigener Betrieb (VEB) weitergeführt. Heute existiert die Brauerei nicht mehr, aber es gibt noch einige historische Gebäude und Überreste auf dem ehemaligen Brauereigelände in Eisfeld.

Das Decknamenverzeichnis der Organisation Todt für Thüringen enthielt unter der laufenden Nummer 33 folgenden Eintrag:
„Sardine“ Eisfeld Griebel, Objekt-Nummer 117

Angaben über die vorgesehene Nutzung und den Baubeginn fehlen gänzlich, das Objekt Nr. 117 [2] gehörte auch nicht zum Mindestbauprogramm des Dritten Reiches. Über die tatsächliche Nutzung des Objektes „Sardine“, bzw. U-Verlagerung Sardine, gibt es nicht. Im Wichert (Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des zweiten Weltkriegs) wird auch nur die OT-Objektnummer 117 wiedergegeben und keine Firma oder Produktionsart erwähnt. Einige werden sich Fragen warum die U-Verlagerung einen Fischnamen ( für alte Stollenanlagen) bekam und nicht einen Mädchennamen für Kelleranlagen schließlich ist ja die U-Verlagerung in einem Keller der alten Brauerei geplant und errichtet worden. Ja das ist ganz einfach lange vor der Brauerei gab es im anliegenden Berg mehrere kleine Bergwerke und eins oder sogar weitere wurden dann für die Brauerei genutzt und ausgebaut. Im Hügel gab es also schon vor der Gründung der Brauerei unterirdische Hohlräume. Diese wurden dann beim Bau der Bierbrauerei genutzt und stark erweitert. Um 1944 fingen die Vorbereitungen der geplanten Verlagerung einer Sonneberger Firma (Deckname Sardine) an, Ob die U-Verlagerung mit dem Decknamen Sardine in Produktion ging ist bis dato völlig unklar. Eine vermutliche Einlagerung von Flak-Munition jedoch könnte sich bestätigen. Es bleiben bisher viele viele Fragen ungeklärt. In welchen Bereichen der alten Brauerei sollte die U-Verlagerung errichtet werden. Wie konnte Bier weiter gebraut und eingelagert werden ohne die U-Verlagerung zu stören? Wie konnte man die Produktion zum Betrieb der Brauerei geheim halten? Wurden einige der alten Kellerräume abgetrennt? Bei der gigantischen Größe der unterirdischen Kelleranlage wäre das definitiv möglich gewesen. Aber bei unserer Befahrung haben wir keine Indizien dafür gefunden. Die Einlagerung von Flakmunition halten wir daher derzeit für falsch. Denn die Einlagerung hätte ja riesige Gefahren für die Brauerei gehabt. Die Stollenanlage im Buntsandstein zum Teil aus Altbergbau entstanden lag nur ca. 20m tief unter der Brauerei. Das Kellersystem verfügte über duzende Schächte und einen Lastenaufzug. Bei einer Detonation der vermuteten eingelagerten Flakmunition wär die ganze Brauerei in die Luft geflogen. Aber wie schon erwähnt ist die Kelleranlage und scheint sogar aus mehreren System zu bestehen die oft wiederum am Altbergbau hängen. Einige alte Hohlräume und Stollen wurden beim Bau der Bundsautobahn verwahrt.

"Eine einzige Nutzungsart scheint allerdings realistisch zu sein - die Lagerung von Flak-Munition. Dies könnte die riesige Munitionsmenge an 2-cm-Munition erklären, die 1945 durch die Amerikaner in der Nähe des Eiso-Werkes gesprengt worden ist"
Klaus Pfrenger 15.02.2011

 

Fotos

Fotodokumentation der U-Verlagerung Sardine

U-Verlagerung Sardine Foto 02

 U-Verlagerung Sardine Foto 01

 U-Verlagerung Sardine Foto 03

U-Verlagerung Sardine Foto 04

U-Verlagerung Sardine Foto 05

U Verlagerung Sardine Stromführung

U-Verlagerung Sardine Schacht

U-Verlagerung Sardine Foto 08

U-Verlagerung Sardine Foto 09

 

 

Quellen

[1] Eisfelder Amtsblatt vom 04.03.2011
[2] Wichert: "Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des zweiten Weltkrieges", Verlag Schulte, Marsberg 1993