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Hutzenabend

 

Was ist ein Hutzenabend?

Der Hutzenabend ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Advents- und Weihnachtszeit im Erzgebirge. Heute bedeutet es gemeinsames Essen und Trinken, Singen und Geschichten erzählen. Dies ist typisch für diese Zusammentreffen. Hutzenabende, erzgebirgisch auch „Hutznohmd“ genannt, wurden ursprünglich von den Frauen der Bergarbeiter ins Leben gerufen. Die Tradition entstand vor einigen Hundertjahren genauer gesagt Mitte des 16. Jahrhunderts. In dieser Zeit war der Bergbau im Erzgebirge nicht mehr so ertragreich wie in seiner Blütezeit viel Jahre davor. Die Lebensunterhaltungskosten stiegen an und viele Bergmänner verloren Ihren Job oder verdienten viel weniger als zuvor. So haben Ihre Frauen angefangen Geld zu verdienen in dem Sie Produkte zu Hause erstellen und dann verkauften. Hauptsächlich haben die Frauen geklöppelt.  So wurden z.B. Annaberg, Schwarzenberg aber auch Scheibenberg und Schneeberg zu wichtigen Produktions- und Handelsstätten für erzgebirgische Klöppelerzeugnisse. Klöppeln ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels Klöppeln und dem daran aufgewickelten Garn verschiedenartige Spitzen gefertigt werden. Eine alte Geschichte besagt, dass die Spitzenklöppelei im Erzgebirge bereits im Jahre 1560 erwähnt wurde. Eine geflüchtete Frau soll im erzgebirgischen Annaberg bei Familie Uthmann untergekommen sein und ihrer Gastgeberin Barbara Uthmann das Klöppeln beigebracht haben, welche das Klöppeln von da an in der Region bekannt machte. 

Um Heizmaterialien, in der schweren Zeit,  zu sparen, trafen sich die Klöpplerinnen Frauen häufig zu gemeinsamen Abenden in ihren Stuben. Hier gingen sie ihrer Arbeit, dem Klöppeln nach und um Abwechslung zu schaffen, wurde oft dabei gesungen und Geschichten erzählt. Die anwesende Männer ( oft Bergmänner) schnitzten, rauchten oder musizierten dabei. Die Bewirtung, bzw. gemeinsamen Klöppel-Abende wurde jedes Mal von einer anderen Familie übernommen. Hierdurch wurde die „Hutznstube“ und somit die Tradition des „Hutzens“ geboren. 

 

Hutzenabend Tradition heute

Im wunderschönen Erzgebirge wird diese Tradition, der gemeinsamen Abende in der Advents- und Weihnachtszeit, heute noch praktiziert. Die Tradition des Hutzenabends wird also auch in heutiger Zeit gepflegt. Im Erzgebirge trifft man sich in der Winterzeit nach alter Tradition in den Hutzenstuben und verbringt gemeinsame Zeit. Mittlerweise bieten viele Gaststätten, Gasthöfe und Pensionen Hutzenabende an, durch kommerzielle Vermarktung wurden die Hutzenabende Jahr für Jahr bekannter und beliebter. In vielen traditionell gepflegten Hutzenstuben ist es schwer einen Platz zu bekommen. Man muss schon früh einen solchen Abend reservieren. Dieses Jahr, 2023, werde ich Svenska auch einmal diese wundervolle Tradition näher kennen lernen dürfen. Einen Tag später geht es dann zu einer weiteren Tradition der Mettenschicht. Hierrüber werden wir dann auch einmal berichten.