Xaver Dorsch
Xaver Dorsch (1907-1986) war ein deutscher Ingenieur und hochrangiges Mitglied der Organisation Todt während des Zweiten Weltkriegs. Er spielte eine bedeutende Rolle bei der Planung und Umsetzung von Rüstungs- und Bauvorhaben im nationalsozialistischen Deutschland.
Dorsch begann seine Karriere als Bauingenieur und arbeitete vor dem Krieg in verschiedenen Bauprojekten, darunter auch im Ausland. Im Jahr 1938 trat er der Organisation Todt bei, einer paramilitärischen Organisation, die für den Bau von Verteidigungsanlagen, Straßen und anderen Infrastrukturprojekten zuständig war.
Während des Zweiten Weltkriegs war Dorsch an verschiedenen großen Bauvorhaben beteiligt. Er war verantwortlich für den Bau der Westbefestigungen, auch bekannt als Westwall oder Siegfried-Linie, die eine Verteidigungslinie entlang der deutschen Grenze bildete. Darüber hinaus war er in leitender Funktion an der Planung und Umsetzung von untertägigen Verlagerungen beteiligt, bei denen Industrieanlagen in geschützte unterirdische Räume verlegt wurden, um sie vor Bombenangriffen zu schützen.
Nach dem Krieg wurde Dorsch im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher angeklagt, aber später freigesprochen. In den folgenden Jahrzehnten setzte er seine Karriere als Bauingenieur fort und war an verschiedenen Projekten beteiligt.
Xaver Dorsch ist aufgrund seiner Tätigkeit bei der Organisation Todt und seiner Rolle in der nationalsozialistischen Rüstungswirtschaft eine umstrittene Figur. Seine Arbeit und sein Beitrag zu den Bauprojekten während des Zweiten Weltkriegs bleiben jedoch Teil der Geschichte dieser Zeit.