Hasestollen
Der Hasestollen mit einer Gesamtlänge von 2100 Metern wurde zwischen 1853 und 1856 aufgefahren und durchschlägt den gesamten Piesberg. Unterhalb des Haseschachtgebäudes ist die weitere Strecke des Stollens mit einer Betonplombe, heutzutage, verschlossen. 1853 begann man den Stollen also von vier Gegenörten aus aufzufahren. Die Gegenörter waren das heutige Stollenmundloch unterhalb des Süberweges, das Lichtloch neben dem Fürstenauer Weges, die Tiefbausohle im Flöz Johannisstein und die Lücker Stollensohle. 1856 kam es zum Durchschlag und der Hasestollen konnte seine Tätigkeit als Hauptförderstollen der Zechen am Piesberg aufnehmen und zugleich die komplette Zeche durch riesige Rohre aus der Tiefe entwässern. Der Hasestollen lag nun seiger unterhalb folgender Stollen im Piesberg:
- Lücker Stollen 2112 Meter
- Lechtinger Stollen 3073 Meter
- Mosberger Stollen 3649 Meter
- Lechtinger Oberstollen 5000 Meter
Die außerordentlich guten Betriebsergebnisse um 1850 hatten die Stadt Osnabrück, in deren Besitz sich die Steinkohlenzeche Piesberg seinerzeit befand, zu diesem Projekt veranlasst. Der Stollen sollte den seinerzeit ausschließlich im Norden des Piesberges betriebenen Bergbau mit dem Areal im Süden des Berges verbinden, auf dem 1857 der neu errichtete Zechenbahnhof in Betrieb genommen wurde. Der Hasestollen diente nicht nur für die Kohleförderung welch über den Haseschacht kam sondern auch der Grubenwasser Abführung. Die großen Mengen an Grubenwasser wurden durch eine Wassersaige im Stollen nach draußen geleitet. Die Kohle wurde über viele Jahre mit Loren und Hilfe von Pferden nach draußen über den Stollen gebracht. Das sehr salzige Wasser aus den Tiefen der Zeche führte in der Hase zu erheblichen Umweltproblemen. Diese waren Ende des Jahrhunderts so groß das man 1898 die Zeche daraufhin kurzzeitig stilllegte. Um 1850 waren die „sehr guten“ Jahre des Steinkohlebergbaus am Piesberg, allein 1850 bekam die Kämmereikasse der Stadt Osnabrück 22.454 Reichstalern von der Zeche. Dies betrug immerhin 48% der städtischen Gesamteinnahmen! Nach der damaligen Zechenschließung nutzte man einen Bereich des Hasestollens im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzstollen. Infolge eines Verbruches verschlammte diese später gänzlich und der Bereich des Luftschutzstollens kann nicht mehr über den Hasestollen erreicht werden. Das Museum Industriekultur Osnabrück ließ einen Teil des Hasestollens ab 1997 wieder freilegen und eröffnete am 3. September 2000 einen Teil des Schachtes und ca. 280 m des Stollens für die Museumsbesucher. Der restliche Teil des Hasestollens liegt hinter einer dicken Mauer und ist nicht mehr einsehbar. Der heute zugängliche Teil des Stollens ist über das Museum und dessen Fahrstuhl erreichbar und begehbar. Der Fahrstuhl befindet sich im Gebäudeinneren direkt im ehemaligen Schacht. Ein Besuch ist für Groß und Klein überaus lohnenswert. Schauen Sie sich in Ruhe einmal Ruhe die Reste der alten Wasser- und Wetterhaltungsmaschinen an und den Stollen mit seiner Wasserrösche. Geleucht muss nicht mitgebracht werden da der komplette Stollen beleuchtet ist. Die Hundsgestänge wurden entfernt und mit gut begehbaren und trockenen Schotter aufgefüllt. Der Stollen wird ohne Führung besichtigt aber stetig über eine nahtlose Videoüberwachung kontrolliert.
Museum Industriekultur, begehbarer Hasestollen
http://www.industriekultur-museumos.de/
Fotogalerie Hasestollen
Durch den ca. 280 Meter langen Stollen ist es dem Besucher möglich zwischen dem Haseschachtgebäude (das Hauptmuseum) und dem Magazingebäude (Haus für Sonderausstellungen) zu pendeln. Auch den alten Zechenbahnhof kann man über den Hasestollen erreichen.
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Der Hasestollen mit einer Gesamtlänge von 2100 Metern wurde zwischen 1853 und 1856 aufgefahren und durchschlägt den gesamten Piesberg. Unterhalb des Haseschachtgebäudes ist die weitere Strecke des Stollens mit einer Betonplombe, heutzutage, verschlossen.