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U-Verlagerung BonitTanklager Fundamente der U-Verlagerung Bonit

Die U-Verlagerung Bonit war Teil des faschistischen Rüstungsprojekts Vorwerk Mitte. In einem Nachtrag vom 15. Januar 1945 wurde der Deckname Bonit für Vorwerk Mitte genannt. Kurze Zeit später wurde der Rehbachstollen im Thüringischen Schiefergebirge nahe Lehesten für das Bauvorhaben gesperrt. Der Rehbachstollen wurde, von der Tagebau-Bruchseite aus, auf 150 Meter nachgerissen. Auf den ersten 50 Metern wurde der Rehbachstollen von 2,6 x 2,6 Meter auf 4,4 x 4,8 Metern verbreitert. Die restlichen 100 Meter wurden auf 4,4 x 4,0 Meter vergrößert. Die ersten 50 Meter waren für die Kesselwagen vorgesehen die dort abgestellt werden sollten um sie dann abpumpen zu können. Hierfür wurden 3 Nischen im Stoß angefertigt um in Ihnen die Zapfanlagen zu installieren. Mit diesen wurden die Kesselwagen abgepumpt. Um das Die Kesselwagen mit Loks in den Rehbachstollen fahren konnten musste die Lage des Mundlochs geringfügig verändert werden um die Normalspurschienen in den Stollen verlegen zu können. Die U-Verlagerung Bonit ist eine Abfüllstation und Lager für den Raketen Treibstoff Ethylalkohol der für Vorwerk Mitte benötigt wurde um dort die V2-Triebwerke aus Nordhausen testen zu können. Im Rehbachstollen wurden für den Alkohol (Ethylalkohol) 5 hintereinander liegende zylindrische Tanks installiert die als Tanklager dienten. Die zylindrischen Tanks wurden von der Firma Martini-Hünecke und Salzkotten gefertigt und hatten einen Durchmesser von 2,75 Metern und ein Fassungsvermögen von 100.000 Litern. Somit hatte das unterirdische Tanklager für Vorwerk Mitte eine Gesamtkapazität von 500.000 Litern. Für die U-Verlagerung Bonit wurden die Sprengstoffkammern verlagert.

Planung der U-Verlagerung Bonit

Die U-Verlagerung Bonit wurde in kürzester Zeit geplant und bewilligt aber nie vollständig errichtet, das unterirdische Tanklager sollte nach anfänglichen Plänen weitaus größer werden. Dies verwarf man aber relativ schnell wieder da man eine unterirdische Produktionsanlage für den Alkohol plante.

Fundamente des Tanklagers

 

 

 

 

 

 

 

Rehbachstollen als Tanklager für fast 4 Tage Triebwerktests

Wären die Tanks im Rehbachstollen alle randvoll gefüllt gewesen hätten diese 500.000l Ethylalkohol für 125 Triebwerkstest ausgereicht, wenn man von 4000l für einen vollen Brenndauertest ausgeht. Anfangs wurde der Triebwerktest jedes Triebwerkes 40 Sekunden lang durchgeführt und man testete bis zu 36 Triebwerke an einem Tag. Der Ethylalkohol der vollen Tanks hätte somit 3,5 Tage für die Test ausgereicht. Um Alkohol zu sparen, da der Nachschub nicht reibungslos lief wurde die Brenndauer, am 21.06.1944, auf 25 Sekunden verkürzt.

Mundloch Rehbachstollen

Altbergbau Rehbachstollen

Ausbau im Rehbachstollen

Rehbachstollen

Unterirdischer Eingang zum Tanklager

Unvollendete Größe

Man kann sich absolut nicht vorstellen wie groß alles geworden wäre, wenn die erste Planung des unterirdischen Sauerstoffwerkes (eine weitere U-Verlagerung im Oertelsbruch jedoch ohne Decknamen) komplett vollzogen wäre und die U-Verlagerung Rotbutt die zuvor geplanten 4 Teststände erhalten hätte. Gebaut wurden nur 2. In der ersten Planung wollte man 450 Test im Monat im Oertelsbruch durchführen hierfür wären 9 Sauerstoff-Anlagen benötigt gewesen. Eine von ihnen wurde im Oertelsbruch errichtet. Eine jede dieser Anlagen sollte runde 9-10 Tonnen flüssigen Sauerstoff am Tag herstellen. Geht man von 28 Tagen in einem Monat aus wären das bei der minimalen Produktion dieser Anlagen 252 Tonnen Flüssigsauerstoff. Das Ladevolumen der damaligen Kesselwagen betrug je nach Ausführung 20 m³ bis 120 m³.