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Schiefergrube Blaues Glück


Das Schieferbergwerk war vermutlich Anfangs ein kleiner Schieferbruch der dann nach Übernahme von Carl Grosser in den Untertragebetrieb überging. Auf alten geologischen Karten taucht der Name Blaues Glück übrigens erstmals 1888 auf. Der Bruch jedoch nahm bereits um 1870 den Betrieb auf. Eine lohnenswerte Förderung von Schieferprodukten kam erst ab der Jahrhundertwende herum den hier ging Carl Grosser mit seinen Berglauten in den Tiefbau über. So wurden kleine Stollen ins Schieferlager getrieben und diese dann in mehreren Abbauhallen gewonnen. Die Förderung des begehrten Schiefers steigerte sich von Jahr zu Jahr. 1909 in dem Jahr wo die Firma Gebrüder Grosser das Schieferbergwerk übernahmen waren kurze Zeit später 48 Leute auf dem Gelände von Blaues Glück am Arbeiten. Bis 1913 förderte man in der ersten Sohle und kleine Bereiche aus den Tagebauen sowie der zweiten Sohle. Ab 1913 begann man schließlich mit einem Vortrieb auf 471 Metern. Die sogenannte dritte Sohle hatte ein Stollen von einer Länge von 170m nach seiner Fertigstellung. Auf der 3.ten Sohle wurde dann gute zwanzig Jahre lang intensiv Schiefer abgebaut. Nach einer größeren Verwerfung entschloss man sich dann eine neue, tiefere, Sohle aufzufahren. Hierzu legte man auf der dritten Sohle einen Haspelberg an. Die Arbeiten begannen hierfür 1933 und sollten so 26 m unter der dritten Sohle eine neue Betriebssohle anfahren. Das Mundloch der dritten Sohle wurde nachgerissen und die Förderung in der 4ten Sohle begann nach dem auffahren der Strecken zu dem Lager. Mitunter durch das auffahren der vierten Sohle kommen die besten Jahre der Schiefergrube Blaues Glück bei Roda. Diese waren 1936 und 1937 mit einer Jahresproduktion von rund 700 Tonnen Schiefer hauptsächlich davon Dach- und Wandschiefer. Vermutlich auf Grund der guten Produktion wurde 1938 ein neues Betriebsgebäude auf der dritten Sohle gebaut dieses Gebäude umfasste ein Maschinenhaus und eine Spalthütte für den gewonnen Schiefer aus der Grube. Im nachfolgenden Jahr brach der Schieferabbau enorm ein aufgrund der Kriegsfolgen die nun auch in der Region angekommen sind. Zuerst wurden alle Lastkraftwagen der Schiefergrube Blaues Glück beschlagnahmt und eingezogen und des Weiteren werden weitere Einberufungen ausgestellt so das auch durch noch andere Dienstverpflichtungen der Betrieb nur noch mit 4 Mann im Untertagebetrieb betrieben werden konnte. Diese übriggebliebenen Männer richten bis 1944 noch die 4-te Sohle, des Blaues Glückes, weiter aus. Zwischenzeitlich muss die Schiefergrube im Auftrag des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion vom Bergamt Saalfeld inspiziert worden sein. Zum Bericht über die Untertage-Verlagerung Lanzettfisch >hier klicken<

 

Die Schiefergrube Blaues Glück nach dem zweiten Weltkrieg


Im Juni 1945 geht aus einem Förderbericht hervor das die Produktion wieder schleppend anläuft, bis zum Jahresende wurden insgesamt 52 Tonnen Schiefer gefördert. Die schleppende Produktion von Schiefer liegt wohl daran das immer noch nur maximal 5 Berglaute den Schiefer in Blaues Glück fördern. Neue Bergleute anzuheuern ist in der Zeit sehr schwer die meisten freien Bergmänner gehen lieber zu den großen Betrieben in der Umgebung wie z.B. nach Lehesten oder Schmiedebach da diese wesentlich besseren Konditionen anbieten. So kommt es das die Schiefergrube Blaues Glück ab Juni 1952 ein Betriebsteil des Werks Schmiedebach im VEB Schiefergruben Lehesten geworden ist. Welches im Zuge vom Konkurs und Enteignung von Grosser geschah. Zuvor war Blaues Glück eine kurze Zeit Volkseigentum. Zum 25. Juni 1952 war dann das Schieferbergwerk Blaues Glück dem Werk Schmiedebach der Schiefergruben Lehesten als Abteilung angegliedert und dem Werkleiter Walter Weil vom Oertelsbruch unterstellt. Walter Weil ließ sofort einen Betriebsplan erstellen und schrieb in diesen ersten Betriebsplan zur Schiefergrube Blaues Glück: „Der Betrieb befindet sich in einen ziemlich herabgewirtschafteten Zustand“. Mit anfangs 12 Leuten davon 7 für den Untertage Betrieb nimmt Walter die Produktion wieder auf und lässt 1952/1953 einen Schrägschacht zur 5. Sohle auffahren der zu Erkundungszwecken dienen sollte. Die Auffahrung erbrachte dem Betrieb, Anfangs, vielversprechende Resultate so das der Großbetrieb entschied Blaues Glück auszubauen. Doch bereits beim Vorrichten der fünften Sohle sah man das der blaue Schiefer hier nur knapp 3 Meter mächtig ist. Dies war 5x weniger Mächtigkeit als in der damaligen Hauptsohle (3-te Sohle) hier lag die Mächtigkeit des blauen Gesteins bei 15m. Destotrotz deutete alles darauf hin, dass die Gewinnungsstätte von Blaues Glück die Nachfolge vom Oertelsbruchs werden sollte. So kam es am 15 November 1954 dazu das man einen Tiefenstollen aus dem Tal anfing in den Berg zu treiben. Der Plan war durch die Fertigstellung des Stollens die Betriebsgebäude ins Tal zu verlegen und den Vortrieb als geologische Untersuchungsstrecke zu verbuchen. Die Tagesanlagen des Betriebes wären so dann ganz in der Nähe der Straße gewesen und man hätte nicht immer die Wege zur Grube instand setzen müssen. Doch das Vorhaben erwies sich als äußerst schwierig den das Gebirge war im Bereich des Stollens extrem zertrümmert und es kam immer mehr Wasser aus den angesetzten Stollen. Beim Vortrieb durch das Gestein kamen immer wieder Störzonen zum Vorschein die Aufwendig gesichert werden mussten. So waren 1956 erst rund 400m des Stollens aufgefahren worden, denn es mussten immer wieder Verbrüche geräumt werden. Dennoch stellte man den Tiefenstollen fertig. Der sogenannte Hauptstollen hatte nach seiner Fertigstellung eine Länge von 1274 Metern und besaß einen Fluchtweg ins Rodabachtal. Das Hauptmundloch des namenlosen Stollens lag im Sormitztal und der Vortrieb war vom November 1954 bis zum 30.09.1957. Der Fluchtweg ins Rodabachtal legten die Bergleute ausschließlich an da es bergbehördlich so vorgeschrieben wurde. Über einem Überhauen konnte man über ihn ins freie gelangen. Gefördert wird auf der 4ten und 5ten Sohle durch nur noch rheinischen Abbau. Durch diese Art des Abbaus erreichte die Schiefergrube Blaues Glück 1957 eine maximale Produktion von 1.040 Tonnen dabei werden sogar Rohtafeln für elektrotechnische Zwecke gewonnen. Diese werden zur Verarbeitung extra nach Steinach gebracht.

 

Ende des Gewinnungsbetriebes

Im Frühjahr 1962 endet dann schließlich der Gewinnungsbetrieb auf Blaues Glück auch wenn in einem Bericht „30.05.1962 Einstellung des Abbaus“ steht. Blaues Glück wurde in den nachfolgenden Jahren immer mal wieder begutachtet und erwähnt aber zu einer Wiederaufnahme des Betriebes kann es nicht mehr. Einige Jahre lang nutze die Stadt Leutenberg die 7.Sohle zur Trinkwassergewinnung. Bis 2011 war die Nutzung der 340-m-Sohle eine Trinkwasserversorgung.