Museum Kalkwerk Lengefeld
Das technische Denkmal "Kalkwerk" Lengefeld ist das älteste im Erzgebirge und das einzigartigste, besterhaltendste in Mitteleuropa.
Im 16. Jahrhundert erlangte die Bindemittelindustrie im Erzgebirge große Bedeutung. Das Kalkwerk Lengefeld ist heute ein Museum. Das alte Bergwerk ist zugleich ein Technisches Denkmal. Dieses Technische Denkmal ist eines der am besten erhaltenen und bedeutendsten Beispiele für die alte Bindemittelindustrie in Europa! Hier lässt sich der Abbruch von Kalkstein bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Technische Anlagen der Kalkgewinnung und -verarbeitung zeugen von dieser langen Tradition. Es gibt Auskunft über die Technik der alten Bindemittelindustrie, die Geologie der Lagerstätte, die Technik des Kalksteinabbaus und der Kalkförderung Über- und Untertage. Ohne Unterbrechung wird bis heute Kalkbergbau in Lengefeld betrieben. Unmittelbar neben dem Denkmal-Ensemble unterhält das Unternehmen GEOMIN - Erzgebirgische Kalkwerke GmbH eine moderne Schachtförderanlage zum Abbau von weißem Dolomitmarmor. Das Kalkwerk Lengefeld mit seinem Umfeld ist zudem ein wichtiges Naturdenkmal, das gleichzeitig eine bemerkenswerte Naturausstattung, einen produzierenden Betrieb und ein technisches Denkmal an einem gemeinsamen Ort repräsentiert. Im zweiten Weltkrieg wurde dieses Bergwerk als Versteck von Bildern der Dresdner Gemäldegalerie genutzt. Die Gemälde wurden in dem Bergwerk eingelagert und zugleich sollte in dem Bergwerk noch eine U-Verlagerung entstehen. In den Abbaukammern der 2. Sohle wurde während des Zweiten Weltkrieges also ein Teilbestand der Dresdner Gemäldegalerie eingelagert und bewacht.Der Dolomitmarmor von Lengefeld entstand aus marinen Ablagerungen im Unteren Kambrium in den tieferen Schichten der Erdkruste. Auf Grund tektonischer Hebungsvorgänge befindet er sich heute nur in geringer Tiefe. Der Abbau des Rohmarmors fand in drei Lagerstättenteilen statt. Neben den im Rückbau befindlichen "Tiefen Lager" und "Neuen Lager" vollzog sich zuletzt der Abbau noch im "Lößnitz Lager". Das Bergwerk des Unternehmens GEOMIN ist das letzte mit Schachtförderung arbeitende Bergwerk Sachsens! Das war bis zum 9. Dezember 2016 so, da war die letzte Schicht. Nun ist endgültig Schluss. Im Kalkbergwerk von Hermsdorf/Erzgebirge wird kein Marmor mehr gewonnen. Kurz vor Weihnachten haben sich rund 30 Kumpel noch mal zur Mettenschicht im „Beschert-Glück-Stolln“ getroffen. Mit diesem Brauch verabschiedeten sich auch die Hermsdorfer Bergmänner jedes Jahr in die Weihnachtsfeiertage. Doch dieses Mal war alles etwas anders. Es ist die letzte echte Mettenschicht überhaupt im Osterzgebirge.
Das Kalk-Bergwerk südwestlich der sächsischen Stadt Lengefeld im Erzgebirge welches unteranderen die U-Verlagerung Quappe beherbergt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zudem Teile der wertvollen Dresdner Kunstschätze ausgelagert. Neben 48 oberirdischen Depots u. a. in Schlössern und Gutshäusern wurden auch zwei unterirdische Depots, neben dem Kalkwerk Lengefeld der Cottaer Tunnel, genutzt. Die hierher verlagerten Teilbestände der Dresdner Gemäldegalerie wurden in den Abbaukammern der zweiten Sohle eingelagert. Das Kalkwerk (anfangs Kalkgrube) wurde ab 1550 das erste mal erwähnt. Ab dem 01.05.1925 wurde im damaligen staatlichen Kalkwerk Lengefeld untertägiger Abbau getätigt und Ende 1927 wurde der Tagebaubetrieb eingestellt. 1943 wurde das komplette Werk elektrifiziert und ungefähr bis März 1945 5 Baracken auf der 2. Sohle erstellt und ab dem 27.04.1945 mit der Einlagerung von Gemälden und Porzellan ("Bergungsort PL") begonnen! Das Kalkwerk Lengefeld ist somit ein sehr sehr geschichtsträchtiger Ort der viel zu erzählen hat.
Am 07.10.1986 wurde das Kalkwerk Lengefeld als Technisches Denkmal und Museum eröffnet! Das technische Denkmal "Kalkwerk" Lengefeld ist das älteste im Erzgebirge und das einzigartigste, Besterhaltendes in Mitteleuropa. Es gibt Auskunft über die Technik der alten Bindemittelindustrie, die Geologie der Lagerstätte, die Technik des Kalksteinabbaus und der Kalkförderung Über- und Untertage. Ende Oktober 2013 waren wir (leider) nur ganz kurz am Kalkwerk Lengefeld für wenige Außenaufnahmen. An dem Tage des Besuches hatten wir einen wichtigen und sehr interessanten Termin zwecks einer Befahrung eines sehr sehr alten und interessanten Bergwerkes. Aber wir werden das Kalkwerk Lengefeld nochmals anfahren und uns dann Zeit nehmen für eine ausführliche Besichtigung und vielleicht auch Befahrung ? Wer weiß vielleicht bekommen wir ja eine Genehmigung hierfür.
Technische Denkmal "Kalkwerk" Lengefeld
Anschrift:
Museum Kalkwerk Lengefeld
Kalkwerk 4a
09514 Lengefeld
Telefon/Telefax: 037367 2274
Öffnungszeiten:
Mi - So und an Feiertagen jeweils 10.00 - 17.00 Uhr (01.April - 31.Oktober)
01.November - 31.März geschlossen
Führungen:
nur nach Voranmeldung
Internet:
www.kalkwerk-lengefeld.de
Fotogalerie Kalkwerk Lengefeld
Foto zum vergrößern anklicken