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Leichenhöhle

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Die Leichenhöhle: Auf Anordnung des Arnsberger Heimatmuseums wurde die Höhle 1938 ausgegraben und der Grabungsleiter Bahnschulte/Neheim nennt sie auf Grund der Grabungsergebnisse "die merkwürdigste Kulturhöhle des Hönnetals". Die Höhle ist etwa 35 m lang und am Ende der Schlauchhöhle befindet sich ein etwa 20 m² großer Raum. Der Raum, der Naturhöhle, wurde vermutlich als Begräbnisstätte während der Bronze- oder Eisenzeit genutzt hierauf weisen diverse Skelettfunde drauf hin. Es wurden fast 20 weibliche Skelette mit Schmuckstücken in der Höhle gefunden und untersucht. Insgesamt stieß man bei den diversen Ausgrabungen und Untersuchungen auf Reste von 40 menschlichen Skeletten. Durch diese Funde bekam die Höhle Ihren jetzigen Namen. Die Höhle befindet sich an einer recht steilen Felswand des Devonischen Massenkalks  in nächster Nähe des Ortes Binolen im Hönnetal und ist nur von guten Kletteren erreichbar. Die Höhle gehört heute dem Unternehmen Rheinisch-Westfälische Kalkwerke in Ober-Rödinghausen und in ihr halten in ihr zahlreiche Fledermäuse von November bis März Winterschlaf. Der Eingang der Höhle ist 70cm hoch und besitzt eine breite von 1,3 Metern, nach 32 Metern kriechend würde man die sogenannte Leichenkammer betreten. Von einer Befahrung ist absolut abzuraten da es eine sehr enge Engstelle vor der Leichenkammer gibt, diese beträgt gerade mal nur 40 cm.

 

 

Heimatforscher Bahnschulte ist der Auffassung, die Toten seien nicht von vorn
durch den Höhleneingang bestattet, sondern durch einen Spalt von oben her gleich
in dieser hintersten Grabkammer beigesetzt worden; eine Frage, die noch geklärt
werden sollte.
Bei den Skeletten fand man außerdem noch Bernsteinketten in
wundervoller Bearbeitung, ferner Ohrringe, Bernstein- und Glasperlen, broncene
Armringe, Bristspangen und Fibeln, vielfach verziert durch das in der Broncezeit
beliebte schlangenartige Mäandermuster. Topfscherben und organische Bestandteile
wie Blumensamen und Getreidekörner deuten darauf hin, dass man den Toten außer
außer dem Schmuck auch Lebensmittel mit ins Grab gab.
Quelle: Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 71/72