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U-Verlagerungen

3D Rekonsturktion einer U-Verlagerungen

 

 

Untertage Verlagerungen kurz U-Verlagerungen

U-Verlagerungen sind unterirdische, kriegswichtige  und bombensichere Geheimanlagen der deutschen Rüstungsindustrie im Zweiten Weltkrieg

Bereits 1936 wurden im Rahmen der deutschen Kriegsvorbereitungen Überlegungen zum baulichen Luftschutz der Bevölkerung und Industrie angestellt. Die NS-Regierung beschloss nach dem die deutschen Rüstungsbetriebe in Peenemünde durch die britische Operation Hydra stark beschädigt wurden kriegswichtige Fabriken unter Tage zu verlagern. Insbesondere wurde die Herstellung von synthetischen Benzins im sogenannten Geilenberg-Programm unter die Erde verlegt. Das Programm erhielt durch dem Generalkommissar für Sofortmaßnahmen beim Reichsministerium für Rüstung- und Kriegsproduktion Herrn Edmund Geilenberg seinen Namen. Die deutsche Flugzeugindustrie wurde unter der Regie des Jägerstabs dezentralisiert und in unterirdische Entwicklung und Produktionsanlagen verlegt. Bereits im Herbst 1943 plante das Reichministerium für Bewaffnung und Munition unter Alber Speer die "bombensichere" Verlagerung von wichtigen Rüstungsfertigungen in unterirdische Räume und verbunkerte Bauwerke. Als potentielle Verlagerungsorte kamen Höhlen, Eisenbahn- und Straßentunnel, Steinbrüche und versteckte Täler in Frage. Die Einrichtung und der Ausbau sowie die auch spätere Produktionsaufnahme waren mit dem Einsatz von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen verknüpft. Die umfangreichen Baumaßnahmen standen unter der Aufsicht der Organisation Todt, die den Arbeitseinsatz eng mit SS und Gestapo koordinierte. Anfang 1944 wurden so verschiedene Reichsbahntunnel, Stollen, Tagebaue bzw. Gruben, größere unterirdische Keller und Höhlen zu U-Verlagerungen genutzt und ausgebaut. Es wurden aber auch neue Stollensysteme in kürzester Zeit angelegt. Hierzu wurden unter menschenunwürdigen und brutalsten Bedingungen Zwangsarbeiter benutzt die oft bei dem Bau nicht überlebten. Eine Aufstellung verschiedener deutscher Ämter vom November 1944 sah eine Gesamtfläche von mehr als 7,8 Millionen Quadratmetern unterirdischen Raumes für die Rüstungswirtschaft vor. Die Flugzeugindustrie hatte mit ca. 3 Millionen geplanten Quadratmetern den größten Anteil an dieser Fläche, nutzte Untertageverlagerungen also in besonders hohem Maße. Es wurden weit über 1000 U-Verlagerungen in Europa geplant.

Viele Untertage-Verlagerungen von Firmen wurden jedoch nie in die Listen aufgenommen, da sie für das Reichsministerium für Rüstung- und Kriegsproduktion nicht kriegswichtig erschienen. Es gibt daher viele unterirdische Anlagen die keinen Decknamen erhielten da sie entweder dem Ministerium nicht mitgeteilt wurden oder diese sie einfach abwies oder billigte. Dennoch sind es untertägige Produktionsstätten unterschiedlichster Art. So wurden unter anderem auch Stollenanlagen von Firmenbesitzern in Auftrag gegeben wo sie später dann Konservendosen produzierten. Von daher ist es heute schwer einige geheime Anlagen eindeutig zu identifizieren. Nebenher ist auch zu erwähnen das die vielen Decknamenlisten welche fast alle aus dem Buch "Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des zweiten Weltkrieges" entstammen nicht vollständig sind. Denn das Buch von Hans Werner Wichert führte nicht alle auf. Desto trotz ist es ein grandioses Werk von Ihm. Unsere derzeitig recherchierten Untertage Verlagerungen liegen bei weit über 1200 (einschließlich Vorhaben)

 

Empfehlenswerte Literatur über U-Verlagerungen
 
    • Henry Hatt: Deckname Steinbock II. BoD, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-8423-7510-9.
    • Henry Hatt: Hitler’s Ignored Secret Objects. BoD, 2014, ISBN 978-3-7322-9376-6.
    • Henry Hatt: Ignorierte Geheimobjekte Hitlers. Hattenhauer, 1995, ISBN 3-930988-00-3.
    • Henry Hatt: Deckname Kaulquappe. Hattenhauer, 2005, ISBN 3-930988-15-1.
    • Hans Walther Wichert (Hrsg.): Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten, Ubootbunker, Ölanlagen, chemischer Anlagen und WiFo-Anlagen des zweiten Weltkrieges. 2. Auflage. Schulte, Marsberg 1999, ISBN 3-9803271-4-0.
    • Klaus W. Müller, Willy Schilling: Deckname Lachs. Die Geschichte der unterirdischen Fertigung der Me 262 im Walpersberg bei Kahla 1944/45. 4. Auflage. Jung, Zella-Mehlis / Meiningen 2002, ISBN 3-930588-30-7.
    • Frederic Gümmer: Die Rolle der Untertageverlagerung in der deutschen Rüstungsproduktion 1943–1945. GRIN-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-638-92393-4.
    • Horst Hassel, Horst Klötzer: Kein Düsenjägersprit aus Schwalbe 1. Zimmermann Druck + Verlag, Balve 2011, ISBN 978-3-89053-127-4.
    • Kai O. Arzinger: Stollen im Fels und Öl fürs Reich. 2. Auflage. Mönnig, 1997, ISBN 3-922885-70-5.
    • Christel Focken: FHQ „Führerhauptquartiere“ Riese (Schlesien). Helios, Aachen 2008, ISBN 978-3-938208-63-2.
    • Hans-Josef Hansen: Felsennest – Das vergessene Führerhauptquartier in der Eifel. Bau, Nutzung, Zerstörung. 2., erweiterte Neuauflage. Helios Verlag, Aachen 2008, ISBN 978-3-938208-21-2.
    • Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859–1974. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50276-8.

 Weitere Literatur über U-Verlagerungen findet Ihr hier: Literatur über U-Verlagerungen - Link zu unseren eigenen Büchern rund um Untertage-Verlagerungen

 

Untertage-Verlagerungen nach Bundesländern


Sämtliche bekannten U-Verlagerungen haben wir über die Jahre in einer eigenen Datenbank eingepflegt und sortiert. So konnten wir viele Orte ausbessern, ergänzen und berichtigen. Hieraus entstanden die nachfolgenden Seiten wo alle bekannten U-Verlagerungen nach Bundesländern sortiert sind. Immer wieder werden wir die nachfolgenden Seiten aktualisieren und erweitern. 

 

Decknamen Systematik der U-Verlagerungen

Das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion abgekürzt RMfRuK erstellte eine Decknamen Systematik für U-Verlagerungen auf. Mit Ihr wurden die Stollenanlagen, Firmen und Projekte verschlüsselt. Den sie unterlagen der strengsten Geheimhaltung. 

 

Unsere gefunden Untertage-Verlagerungen

Seid vielen Jahren suchen und erforschen wir Untertage-Anlagen in ganz Europa. Die Suche dieser geheimen Anlagen ist sehr mühselig und oft erfolgslos. Oft haben wir etliche mal an einem falschen Ort gesucht andermal einfach zu wenig gesucht. Durch unsere Recherchen und Ausarbeitungen und das immer wieder durchhalten bei tagelangen Suchen im Gelände haben wir etliche dieser geheimen unterirdischen Bauwerke gefunden und für uns dokumentiert. Viele unserer dokumentierten U-Verlagerungen werden wir jedoch noch öffentlich berichten. Ganz einfach um diese unterirdischen Bauwerke vor Massentourismus und dem Vandalismus zu schützen. Nachfolgend ergibt sich daher nur eine kleine Anzahl von unsere bisherig gefundenen, befahrenen sowie dokumentierten U-Verlagerungen die wir veröffentlicht haben.

 

Ein paar Berichte und Dokumentation von unser gefundenen Untertage-Anlagen aus dem dritten Reich

Untertage-Verlagerung Fotogalerie

 

Ähnliches Thema:

Unteridirsche Anlagen aus anderen Zeiten und Ländern. Diese Anlagen aus anderen Ländern oder Epochen sind keine U-Verlagerungen in dem Sinne sondern einfach als Unterirdische Anlagen zu bezeichnen.