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Schiefergrube Kolditz

Schiefergrube Kolditz

Die Schiefergrube "Kolditz", im thüringischen Schiefergebirge, der Gebrüder Grosser


Die hier beschriebene Schiefergrube Kolditz liegt fast Mittig im Konsolidationsriß über die 1935 Kolditz vereinigten Grubenfelder. Fast der gesamte Höhenzug vom Ort Gabe Gottes bis Probstzella und Kleinneuendorf ist Bergseigentum der Firma Grosser. Die Grube Kolditz liegt am Kolditz links neben dem Bockhügel. Das Konsolidierte Schieferbergwerk Kolditz hat eine Größe von 4757516 qm das wären 666 Fußballfelder (68m x 105m)


Der Schieferbergbau begann zuvor an diversen Schieferbruchbetrieben am Kolditzberg die anfangs nur im Tagebaubetrieb waren. Vermutlich auf den Bergwerken Crone und Zufriedenheit wurde das Schieferbergwerk Kolditz angefahren. Über die Jahre wurden insgesamt 5 Sohlen aufgefahren:


• 1. Sohle (491 m)
• 2. Sohle - Ernst-Friedrich I (461 m)
• 3. Sohle - Ernst-Friedrich III (435 m)
• 4. Sohle (407 m)
• 5. Sohle - Tiefer Colditz-Stollen (378 m


In den 1920er Jahren arbeiteten rund 60 Leute welche eine Schieferproduktion von fast 1.500 Tonnen im Jahr schafften. Anfang 1933 kam die Stilllegung der 460-m-Sohle und zwei Jahre später begann man mit dem Vortrieb des 407-m-Stollens zum Aufschluss der 4ten Tiefbausohle. Im Mai 1938 kam es dann zur Stilllegung der 435-m-Sohle. So wurde nur noch in der 4ten und fünften Sohle gefördert. Nach erreichen der Lager auf der 4-Sohle erhielt die Grube auf den genutzten Strecken elektrische Beleuchtung und in den Abbauen 500 Watt-Strahler. Bei Beginn der Auffahrung des neuen Stollens wurde auf der Sohle draußen eine Schmiede, ein Magazin, diverse Holzschuppen und ein Abort errichtet. Hinzu kam ein Lampenhaus, eine neue Spalthütte mit intrigiertem Speisesaal und Waschraum und einem Übernachtungsraum. Durch den zweiten Weltkrieg schrumpfte die Belegschaft der Schiefergrube Kolditz auf 32 Mann im Jahr 1940. Von der 32-köpfigen Belegschaft waren 11 Bergmänner die Untertage arbeiteten. Die Belegschaft wurde im Mai 1941 wegen Dienstverpflichtungen aus der Belegschaft gestundet. Viele Männer arbeiteten von dort an auf dem gegenüberliegenden Bocksberg weiter. Der Bergbau ruhte somit kurzfristig bis zum November. Von November 1941 bis nach dem zweiten Weltkrieg soll Schiefer gefördert worden sein. Doch der Betrieb muss eine Zeit lang geruht haben den aus Berichten der Grube Bocksberg die ebenfalls Grossers gehörte liest man heraus das im Juni 1946 mit 7 Mann der Betrieb am Kolditz wieder aufgenommen wird wovon 4 Untertage arbeiten. Dadurch das scheinbar der Bergbau in der Grube Kolditz eine Zeit im Kriege ruhte gibt es viele Spekulationen von duzenden Leuten. Dies beflügelt auch die Tatsache das in der Schiefergrube eine U-Verlagerung für die Torpedo-Arsenal-Mitte geplant wurde.


Im zweiten Weltkrieg wurde das Bergwerk begutachtet und für eine geplante Fertigung von Mehrspindelautomaten der Fa. Pittler & Sohn A.G. aus Leipzig vorgeschlagen für eine Torpedofertigung und -lagerung des TAM Rudolstadt. Hierfür wurden die großen Hohlbaue der 435-m-Sohle gesperrt, die ja bereits im Mai 1938 nicht mehr weiter abgebaut wurden. Für die geplante U-Verlagerung wurde der Deckname Anke vergeben. Zuvor gab es aber noch Pläne für die Grube Kolditz diese für Teile der Brabag-Hydrieranlagen zu nutzen. Zu beiden Vorhaben kam es jedoch nicht weiter als einige Projektskizzen. In der Grube Kolditz gibt es ein paar Bereiche die bergmännisch Gesehen keinen Sinn haben. Was in diesen kleinen abschnitten der Grube auf sich haben bleibt bis heute im Dunkeln.“


Nach dem zweiten Weltkrieg also war der Abbau vom Schiefer sehr schleppend, das kam unteranderem dadurch das es an diversen Materialien noch mangelte die benötigt wurden zum weiteren Abbau sowie das Strom anfangs nur begrenzt vorhanden war. Dazu kam dann noch 1950 im Dezember das die Spalthütte abbrannte. Hierdurch kam der komplette Betrieb vorrübergehend zum Erliegen. Nach dem Wechsel des Betriebsführers gingen die Fördermengen wieder in die Höhe. Herr Albert Hofmann der zuvor in der Grube Ausdauer tätig war führte in der Grube Kolditz den Rheinischen Abbau ein. Dies unteranderem führte zur erheblichen Steigerung der Fördermenge des Schiefers aus der Grube Kolditz. So wurde 1951 747 Tonnen wieder gefördert.


1955 bis 1956 wurden Außenbereiche auf der 407-m-Sohle für den Bau von einem Sozialgebäude vorbereitet. Der Schieferabbau ging in dem Bergwerk weiter. Im September 1958 kam es dann zur Einstellung des Schieferabbaus der Grube Kolditz. Die vorhandenen Gebäude, wurden zur Nachnutzung, als Ferienlager der Gemeinde Probstzella genutzt.

 

Literatur
  • Barteld, Scheidig, Schein: "Thüringisch-Fränkischer Schieferbergbau, Band 3", Verlag Barteld, Berga/Elster 2019
  • Hatt: "Ignorierte Geheimobjekte Hitlers", Verlag Heinrich Hattenhauer, Ludwigsstadt 1995