U-Verlagerung Schrätzer
- U-Verlagerungen in Sachsen
- Donnerstag, 24. November 2022 15:08
- Freitag, 27. Oktober 2023 08:00
- Donnerstag, 24. November 2022 15:08
- minehunters
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Deckname Schrätzer mit der OT-Objektnr. 50
U-Verlagerung Schrätzer
Im ehemaligen staatlichen Kalkwerk Hammerunterwiesenthal anfangs als Werk I (Schmiedels Bruch) bekannt wurde schon früh Kalk gewonnen. In einer Akte des Bergamtes Oberwiesenthal wurde 1741 (erstmals) ein Kalkofen erwähnt. So wurde vermutlich schon weit vorher im Gebiet Kalk abgebaut. Über die vielen Jahren entstanden tiefe Tagebaue und Stollen mit großen Abbaukammern. 1869 begann man einen unteren Förderstollen aufzufahren mit dem Namen „Tiefer Stollen“. Er hatte nach Fertigstellung eine Länge von 167 Metern und ließ die Förderung steigen. 31 Jahre später wurde dann der Tagebaustollen mit einer Länge von 106 Metern aufgefahren, das war also 1901. Die beiden Stollen dienten den Abtransport vom dem gewonnen Kalk zum Brennofen. Ab 1927 begann man dann den untertägigen Abbau von Kalk rund um die Tagebaue. Der Abbau von Kalk im Tagebau ging aber noch weiter bis ins Jahr 1927 ab da wurde der Tagebaubetrieb eingestellt und nur noch untertägig Kalk gewonnen. Der Abbau im Werk I, also dem Schiedels Bruch, nahm ab und so wurde im Januar 1938 der Böhmes Bruch übernommen. Er wurde Werk II auch genannt. Um die Arbeiten zu erleichtern wurden beide Brüche (Bruch I und Bruch II) mit einem Verbindungstollen um 1939 bis 1941 aufgefahren. Bei Fertigstellung des Verbindungsstollens hatte dieser eine Länge von 600 Metern und man begann bereits 1943 mit dem Aufschluss des Bruch III.
Durch den zweiten Weltkrieg und der Suche nach unterirdischen Räumlichkeiten, des Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion abgekürzt RMfRuK, wurde das Kalkwerk aufgenommen und einige Zeit später für eine Verlagerung als geeignet befunden. In einem Nachtrag der strenggeheimen Listen der RMfRuK vom 15. Januar 1945 ist der U-Verlagerungsdeckname „Schrätzer“ (U-Verlagerung Schrätzer) mit der OT-Objektnummer 50 zu finden. Das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion hatte den Hangstollen welches vermutlich der „Tiefer Stollen“ ist für die untertägige Rüstungsproduktion freigegeben. Indizien und weitere Informationen sind bisher nicht gefunden worden. Nach der OT-Baunummer zu urteilen sollte die U-Untertage Anlage aber bereits produziert haben. Die Untertägigen Stollen und dessen Abbauhallen sind seit Jahren bereits verbrochen so dass man keine Spuren mehr finden kann.
Seit 1992 ist die Lagerstätte eine Reservelagerstätte der GEOMIN Erzgebirgische Kalkwerke GmbH. Diese stellte 1993 den Tiefbau welcher zuletzt auf der Sohle 5 stattgefunden hat ein.
Momentan warten wir auf Akten aus dem Archiv um unsere Recherchen weiter führen zu können
Fotogalerie U-Verlagerung Schrätzer
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In einem Nachtrag der strenggeheimen Listen der RMfRuK vom 15. Januar 1945 ist der U-Verlagerungsdeckname „Schrätzer“ (U-Verlagerung Schrätzer) mit der OT-Objektnummer 50 zu finden. Das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion hatte den Hangstollen welches vermutlich der „Tiefer Stollen“ ist für die untertägige Rüstungsproduktion freigegeben