U-Verlagerung Fuchs
- U-Verlagerungen in Hessen
- Sonntag, 14. Januar 2024 18:11
- Freitag, 06. Dezember 2024 18:14
- Sonntag, 14. Januar 2024 18:11
- minehunters
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Untertage-Verlagerung Fuchs
Die geplante V1 Teile-Produktion in einem Eisenerz-Bergwerk bei Dillenburg
OT Objekt Nummer: 6 - Codierung: Säugetiernamen
Wer dachte es das wir schon vor vielen vielen Jahren einige Bereiche der Untertage-Verlagerung Fuchs befahren hatten. Wir wussten viele Jahre lang nicht das wir die U-Verlagerungen zu teilen bereits erkundet hatten. Wie kam es dazu? Wir waren im wunderschönen Hessen im Raum Dillenburg auf einer mehrtägigen Exkursion unterwegs mit dem Thema alter Bergbau und geheimen untertägigen Verlagerungen (kurz U-Verlagerungen) unterwegs. Wir hatten uns auf unseren Zettel unteranderem die Grube Ypsilanta, Grube Königszug, den Burgerstollen und dem Lagerzug „Eiserne Hand“ den Dillstollen sowie Grube Constanze notiert. All unsere Punkte hatten wir nach und nach angefahren, gesucht und gefunden und dabei noch viele weitere bergbauliche Relikte gefunden unter anderem den Auguststollen und uns bis vor kurzem unbekannte Schächte. Nach Aufbereitung unserer Tour haben wir uns viele Notizen gemacht und Fragen gestellt sowie auch gehabt. Die vielen Fragen haben wir nach und nach versucht uns durch Literatur und alten Dokumenten zu beantworten. Im Buch „Eisenerzbergbau in Hessen“ von Rolf Georg, Rainer Haus und Karsten Porezag lassen wir dann was über Sahlgrund. Sahlgrund? Da war doch was… und schon fingen die Köpfe wieder an zu rattern… Ah Sahlgrund, oder so ähnlich, da war doch ein Eintrag im Wichert (Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des zweiten Weltkrieges)
Ja da war der Groschen gefallen. Es gibt einen Eintrag im Wichert der folgend lautet: Grube Eisenroth Dillkreis Stollen Saalgrund bei Dillenburg.
Aber einen Stollen Saalgrund gibt es nicht und schon gar nicht eine Grube Eisenroth. Zudem Saalgrund und Sahlgrund passt ja nicht übereinander. Wieder ein Schreibfehler im Wichert? Ja und nein. Denn Saalgrund ist ein Flurname in Eisemroth. Somit ist klar das sich bei Wicherts Buch ein Fehler eingeschlichen hat. Es müsste richtig heißen Grube Sahlgrund bei Eisenroth im Dillkreis bei Dillenburg. Aber wir wollen absolut nicht über das U-Verlagerungsfachbuch lästern. Es ist und bleibt bis jetzt ein großartiges Werk. Bevor einige nun wieder schmunzeln oder was weiß der Geier… Der Deckname „Fuchs“ müsste da es sich um ein Säugetier Name handelt eine Schachtanlage handeln. Wie sind die Minehunters da dann reingekommen? Tja, das ist ganz einfach es gab einen Stollen der zu dem Schacht führte. Dieser Stollen ist aber nicht von der Grube selbst. Die zuvor erwähnten Schächte gehören zu diesem Bergwerk welches zusätzlich den Burgerstollen angeschlossen ist.
Zusammengefasst
Die U-Verlagerung Fuchs (XIIa) mit der Objektnummer 6 für die Firma VDM zur Narbenfertigung auf einer verfügbaren Fläche von 4.278 qm sollte in der Grube Sahlgrund bei Dillenburg / Eisenroth eingerichtet werden. Die Firma VDM verzichtete jedoch am 15.08.1944 auf das Vorhaben. Zugleich aber wurde die Grube mit 2.590 qm für die Adam Opelwerke aus Rüsselsheim am 13.01 mit der Nr. 2145 gesperrt. Die Opelwerke wollten Press- und Schweißteile und das TL-Gerät 003 hier produzieren. Die Angaben in Wichert auf der Seite 9 zu Fuchs „Grube Eisenroth“ stimmen somit nicht und auch nicht die auf Seite mit dem Eintrag unter Objekt „Eisenroth“ Den Eisenroth ist der größte der fünf Ortsteile der Gemeinde Siegbach im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis bei Dillenburg im dem Saalgrund (welches auf der Seite 102 im Wichert unter 10 steht) ein Flurstück ist auf dem sich die Grube Sahlgrund befindet. Die zu den Burger Eisenwerken angehörige Schelderhütte stellte noch in den 30er Jahren Badewannen und Sanitäranlagen her, ehe sie 1939 auf eine Aluminium-Sandgießerei umgestellt wurde. In der Folgezeit wurden zunächst Flugzeugräder für die Fieseler Storch hergestellt, bis gegen Herbst 1944 die Produktion umgestellt wurde. Von nun ab wurde hier aus Leichtmetall die Bugspitze der V1-Rakete hergestellt. Ebenso wurden im Burger Werk die erforderlichen Schnittwerkzeuge für die Außenhaut der V1 hergestellt und Produkte aus ähnlichen Betrieben kontrolliert und beaufsichtigt. Neben den Burger Eisenwerken gab es noch eine Vielzahl von anderen Betrieben, welche Bauteile für die V-Waffen (auch für die V2) herstellten. In der U-Verlagerung Fuchs sollten also V1-Teile produziert werden.
Zur Grube Sahlfeld bzw. Sahlgrund
Die Grube Sahlgrund mit ihrem Schacht welcher für die U-Verlagerung Fuchs bewilligt wurde ist mit der Grube Steinberg (preuß. Fiskus), Anna und Caroline sowie Bettazeche über den Burgerstollen verbunden. Der Burgerstollen ist ein Stollen vom Auguststollen. Der Auguststollen ist ein Bergwerk mit mehren Stollen und einem großen Tagebau auf der Eiseren Hand. Es gibt den Obere Auguststollen und den Tiefe Auguststollen sowie den Ludwigstollen im Grubenbetrieb Auguststollen. Die Grube Anna, Grube Bettazeche, Grube Steinberg und Grube Henriette waren zur Teufe hin mit dem Burgerstollen und mit dem Auguststollen auf der oberen Sohle verbunden. Der ehemalige Schacht der Grube worüber die U-Verlagerung für die Firma VDM den Decknamen „Fuchs“ erhielt ist heutzutage verfüllt und der Burgerstollen ist nach seinem imposanten Stollenportal nach einigen Metern vermauert und mit einer Fledermausschutz versehen. Der Auguststollen ist ebenfalls direkt an seinem Stollenportal mittlerweile vermauert. Dieser ist eh nach wenigen hundert Metern verbrochen. Den Verbruchsbereich kann man Übertage eindeutig im Gelände kurz vor dem ehemaligen Tagebau erkennen. Duzende Pingen befinden sich im Wäldchen vor der heutigen Deponie die sich über den Tagebau vom Auguststollen befindet. Der eigentliche Produktionsbereich ist nicht befahrbar und Bereiche davor sind fast immer mit gefährlichen Grubengasen gefüllt.
Wie weit der Ausbau der U-Verlagerung Fuchs vorangegangen ist bleibt im dunkeln. Die U-Verlagerung Fuchs sollte hauptsächlich über den Schacht und den Auguststollen betrieben werden. Der Ausbau im hintern Teil des Auguststollen mit seinen Ring-Betonplatten wird vermutlich für die U-Verlagerung eingebracht. Da das Gebirge im diesen Bereich nicht sehr standfest ist. Unterhalb des Gerhardsberger Luftschachtes wurden mehrere 16 Meter hohe Hallen ausgesprengt und diese sollten die gigantischen Pressen für die V1-Teile aufnehmen.
Hoher Gebirgsdruck - Stollenverbruch nach wenigen hundert Metern
Ehemalige Sprengstoffkammer
Strecke zur U-Verlagerung Fuchs
Beton Ausbau im Personaleingang
Streckenkreuz