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U-Verlagerung Lachs

Die U-Verlagerung Lachs im Sauerland

 

Der Deckname „Lachs“ war ebenfalls der Deckname für das Objekt Kahla, Nr.(30) 5000 – Warum der Deckname doppelt vergeben wurde ohne z.B. Erweiterung ist uns bis dato völlig unklar.

 

In der Nähe von Bredelar wurde die U-Verlagerung Lachs genehmigt. Es handelt sich dabei um eine Alkohol-und Äthersynthese-Anlage sie sollte die Crackgase von Taube 2 weiter verarbeiten. Die geheime U-Verlagerung Taube 2 wurde von der U-Verlagerung Lachs zuvor direkt gegenüber genehmigt. Sie bestand aus Dubbs-Einheiten für das Cracken von Rückständen aus den U-Verlagerungen 5/6 & 7/8. Die technische Anlage für die U-Verlagerung mit dem Decknamen Lachs wurde zuvor von einem Gelände der Rheinpreussen evakuiert und bis zum Aufbau zwischengelagert. Die Anlage wurde bei Rheinpreussen zur Verwertung ungesättigter Hydrokarbonate der Fischer-Tropsch Anlage zuvor genutzt. Nach Fertigstellung der Anlage in der Nähe des Forstamtes Bredelar unter dem Hang im Staatsforstes sollten die Propylene und Butylene verflüssigt und unter Druck umgewandelt werden. Auf dem ungefähr 250m x 250m großen Gelände wurden die Fundamente gegossen und verschiedene Tanks, die heute noch zwischen dichten Bäumen zu finden sind, errichtet. Auf die Fundamente wurde dann die Anlage der Rheinpreussen aufgestellt und installiert.

Durch Veresterung mit 70-80%-iger Schwefelsäure und einer anschließenden Hydrolyse mit überhitztem Dampf entstand eine Mischung aus Isopropyl- und Isobutyl-Alkohol. Die Veresterung fand in Autoklaven bei 40 bis 70° C und einem Druck von 16 bis 20 Atmosphären statt. Bei höheren fand die Ausbringung von Äther als Beiprodukt statt. Die U-Verlagerung Lachs sollte 200 bis 250 Tonnen von Alkohol und dem Nebenprodukt Äther pro Monat erreichen. Unmittelbar neben dem zugesprochenen Gelände wurde eine OT Baracke errichtet. Auf dem Gelände arbeiteten unteranderem italienische Fremdarbeiter. Unterlagen in Zusammenhang mit der geheimen Lachs-Anlage bei Bredelar sollten die Fremdarbeiter vernichtet haben. Die letzten Zeitzeugen die wertvolle Informationen über die Anlage und ihren Zustand liefern könnten haben wir bis dato nicht kontaktieren können.  Die Anlage wurde nach dem Krieg fast vollständig demontiert und so sind nur noch die Fundamente und einige wenige andere Relikte auf dem Gelände verteilt. So wurden auch die Schienenzufahrten der Anlagen, außer der von Ofen 7/8, abgebaut oder überbaut. Da es kaum Aufzeichnungen über die Anlage existieren ist unklar ob diese oberirdische Anlage einen Luftschutzstollen besaß, wie die meist anderen oberirdischen geheimen Systeme, oder nicht. Im Gelände konnten wir keinen entdecken. 

 

 

Fotogalerie U-Verlagerung Lachs