Testbericht der Insta360 X5 360°-Action-Cam
Die Insta360 X5 entwickelt das Konzept der 360-Grad-Kamera konsequent weiter – mit besonderem Fokus auf die Nutzerfreundlichkeit: Verbesserte Ergebnisse bei schwachem Licht, schnelle Erstellung und sofortiges Teilen von Videos über InstaFrame sowie eine intuitive, einfach zu bedienende App überzeugen im Test. Dank 8K-Auflösung und effektiver Bildstabilisierung wirken die Aufnahmen beeindruckend, Farben und Kontraste sind hervorragend abgestimmt. Punktabzüge gibt es allerdings für die recht großen Abmessungen und den hohen Preis von 590 Euro (ohne Zubehör). Außerdem ist bestehendes Zubehör wie Ersatz Akkus größtenteils nicht kompatibel. Insta360 geht mit seiner 360-Grad-Kamera in die nächste Runde. Die Insta360 X5 ist dabei so zugänglich wie noch nie. Ob sich die Investition lohnt und welche Stärken und Schwächen die neue Action-Cam aufweist, klärt unser Test.
Pluspunkte der Insta360 X5:
- Natürlich wirkendes, gutes Bild
- Starke Videoqualität auch bei wenig Licht
- Ordentliche Akkulaufzeit (127 Minuten)
- Wechselbare Linse
- Schnell startklar
- Hervorragende App
Mit der Power von zwei großen Sensoren
Die Insta360 X5 ist eine echte 360-Grad-Kamera, ausgestattet mit zwei Ultraweitwinkelobjektiven. Sie ermöglicht es, die komplette Umgebung in nur einer Aufnahme einzufangen. Daraus ergibt sich ein klarer Vorteil für Anwender: Der Bildausschnitt muss nicht mehr während der Aufnahme festgelegt werden, sondern kann flexibel nachträglich bestimmt werden. Das vereinfacht das Filmen erheblich – Fragen nach Blickrichtung, Ausrichtung oder Perspektivwechsel treten in den Hintergrund. Im Unterschied zu herkömmlichen Action-Cams, die nur in eine Richtung filmen, entgeht der Insta360 X5 kein Moment – ganz gleich, aus welcher Richtung er geschieht. Das Ergebnis: keine verpassten Szenen, keine falsch gewählte Perspektive im entscheidenden Augenblick. Die Kamera zeichnet alles auf – erst im Nachhinein entscheidet ihr, welche Bildausschnitte tatsächlich verwendet werden. Die wohl markanteste und zugleich wichtigste Neuerung der X5 betrifft ihre neuen Sensoren. Wie bei jeder 360-Grad-Kamera kommen zwei Sensoren zum Einsatz – bei der X5 sind es besonders große Modelle mit einer Größe von 1/1,28 Zoll. Im Vergleich zur X4 bedeutet das ein deutliches Plus an Sensorfläche.
Sensorgröße und Bildqualität – ein entscheidender Faktor
Zwar ist die Sensorgröße nicht der einzige Maßstab für die Bildqualität, sie spielt jedoch eine zentrale Rolle – insbesondere bei Aufnahmen unter schlechten Lichtbedingungen. Denn selbst modernste Bildverarbeitung kann das zusätzliche Licht, das ein größerer Sensor einfängt, nicht künstlich erzeugen oder ersetzen. Auf eine spezielle Funktion, die gezielt für schwaches Licht entwickelt wurde, kommen wir später noch zu sprechen.
Auch bei guten Lichtverhältnissen bringt ein größerer Sensor klare Vorteile: Farben wirken natürlicher, der Dynamikumfang steigt, Details werden schärfer dargestellt, und dunkle Bildbereiche zeigen deutlich weniger Rauschen. Das Ergebnis ist ein insgesamt saubereres und hochwertigeres Bild – auch wenn viele dieser Verbesserungen auf den ersten Blick vielleicht subtil wirken.
Vergleich zur X4 – spürbare Fortschritte
Im direkten Vergleich zur Vorgängerin, der X4, zeigen sich deutliche Unterschiede. Besonders im Einzelobjektiv-Modus fällt der Qualitätssprung subjektiv noch stärker ins Gewicht als im 360-Grad-Betrieb. Darüber hinaus profitieren sämtliche Aufnahmemodi von den neuen, größeren Sensoren – sei es beim klassischen 360-Grad-Video, bei Hyperlapse-Aufnahmen oder im beliebten ME-Modus.
Schwaches Licht? Kein Problem dank Pure Video-Modus
Eine der herausragendsten Neuerungen der Insta360 X5 ist der neue Pure Video-Modus, der durch das Zusammenspiel der großen Sensoren und einer neuen Bildverarbeitung ermöglicht wird. Dieser spezielle Aufnahmemodus ist für schwache Lichtverhältnisse optimiert.
Während es vergleichbare Funktionen wie den Pure Video-Modus bei der Ace Pro 2 oder den Super-Night-Modus bei der DJI Action 5 bereits gibt, betritt Insta360 im Bereich der 360-Grad-Kameras damit Neuland – mit beeindruckenden Ergebnissen. Videos bei wenig Licht sehen nicht nur besser aus als bei der X4, sondern übertreffen auch die Leistung klassischer Actioncams wie der GoPro Hero13 Black deutlich.
Besonders bemerkenswert: Im Gegensatz zur X4 oder Hero13 Black muss bei der X5 im Pure Video-Modus die Auflösung nicht reduziert werden. Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen kann weiterhin in voller 8K-Qualität aufgezeichnet werden – ein klarer Fortschritt für alle, die keine Kompromisse bei Bildqualität eingehen möchten.
Nachteile
KI-Funktionen mit Einschränkungen:
Einige KI-gestützte Effekte und Bearbeitungstools sind pro Tag begrenzt oder setzen eine aktive Internetverbindung voraus – was die Bearbeitung von Videos unterwegs über das Mobilfunknetz spürbar einschränken kann.
Größe und Gewicht:
Mit 200 Gramm und Abmessungen von 12,5 × 4,6 × 2,6 cm ist die X5 deutlich größer und schwerer als viele klassische Action-Cams. Zum Vergleich: Die DJI Osmo Action 5 Pro bringt nur 146 Gramm auf die Waage und misst kompaktere 7,5 × 4,4 × 3,3 cm. Dadurch wirkt die X5 weniger unauffällig und liegt weniger handlich in der Hand – besonders dann, wenn sie wie eine klassische Action-Cam genutzt werden soll.