Lost Places und Untertageunfälle in Deutschland
- Unfälle in Lostplaces, Bunkern und verlassenen Bergwerken steigen drastisch an
Wir haben uns mal Gedanken gemacht über die Unfallzahlen der letzten 13 Jahre im Bereich der Lostplace und Hobbybefahrer von Bunkern, Stollensystemen und diversen arten von Bergwerken. Hinzugezogen haben wir Kletterer da hier auch viele in Lostplaces oder alten Bergwerken klettern. Nach einer mehrstündigen Recherche haben wir folgende Unfälle gefunden und für diesen kleinen Bericht genommen. Es wird sicherlich duzende weitere Unfälle in diesem Zeitraum gegeben haben. Doch die Berichte, Artikel über diese verschwinden nach einigen Jahren auf vielen Internetplattformen, Medienseiten und so weiter. Dennoch zeigt unser Bericht eine erschreckende Erkenntnis. Die Unfälle nehmen drastisch zu.. Lost Place im Kreis Saalfeld-Rudolstadt wird 20-Jährigem zum Verhängnis. Am 03.12.2025 ereignete sich wieder ein schwerer Unfall im verlassenen Dorf im Oertelsbruch bei Lehesten. 4 junge Franken wollten das Dorf ausgiebig erkunden. Bis es zum tragischen Unfall kam.
Die gefährlichsten Vorfälle 2012–2025
„Urbex-Unfälle in Deutschland: Wie gefährlich sind Lost Places wirklich?“
Vorab dies sind definitiv nicht alle Unfälle in Deutschland die sich bei Lostplaces oder Bunkern und Bergwerken ereignet haben. Die Recherche ist hier im Internet nicht einfach.
Hier unsere gefunden Unfälle vor sortiert in Bereichen und Jahren:
Bergwerke / Stollen
2019, Breitenbrunn (Sachsen): 40-jähriger Mineraliensammler stürzt in Wismut-Stollen, nach ~7 Stunden schwer verletzt gerettet.
Süddeutsche.de
2024, Frohnau/Annaberg-Buchholz (Sachsen): 34-jähriger Mineraliensammler/Schatzsucher Oliver K. vermutlich im verschütteten Silberbergwerks-Stollen ums Leben gekommen; Bergung zu gefährlich.
SZ - Sächsische Zeitung
Steinbrüche (Kletterer)
2012, Löbejüner Aktiensteinbruch (Sachsen-Anhalt): 53-jähriger Kletterer stürzt ~15 m ab, tödlich.
Mitteldeutsche Zeitung
2017, Steinbruch Schriesheim (Baden-Württemberg): 35/36-jähriger Kletterer stürzt ~15 m ab, schwer verletzt.
stuttgarter-nachrichten.de
2020, stillgelegter Steinbruch Rockenhausen (RLP): 25-jähriger Kletterer seilt sich trotz Verbot ab, aufwendige Rettung aus der Wand.
Radio MK
2020, alter Steinbruch Busche, Balve (NRW): Kletterer stürzt mehrere Meter ab, >100 Einsatzkräfte, Hubschrauber, schwer verletzt.
Westfalenpost.de
2023, Steinbruch im Raum Schriesheim (BW): Bergsteiger stürzt 8–10 m ab, Rettungshubschrauber im Einsatz.
2023.schriese.de
2025, Steinbruch Löbejün (Sachsen-Anhalt): Kletterer stürzt mehrere Meter, schwer verletzt.
BILD.de
Lost Places / verlassene Gelände & Fabriken
2016, Kinderkrankenhaus Weißensee (Berlin): US-Urbexer stürzt im Gebäude durch Decke, schwer verletzt.
Berliner Morgenpost
2020, Weisenbach/Forbach (BW): 27-jähriger Lost-Place-Fotograf stürzt ~7 m in stillgelegter Fabrik ab, lebensgefährlich verletzt.
Heidelberg24
2021, Eschweiler (NRW): 43-Jähriger stürzt auf Industriebrachengelände (ESW-Röhrenwerke) durchs Dach, tödlich.
Süddeutsche.de
2022, Gelsenkirchen (NRW): 13-Jähriger stürzt auf „Lost-Place“-Gelände durch Dach, schwer verletzt.
Süddeutsche.de
2024, Ziegelei Nath & Oeder, Wiesbaden (HE): 16-Jähriger stürzt 5–6 m durchs Dach, verletzt.
Berliner Morgenpost
2024, Zünderfabrik Dortmund-Kirchderne (NRW): 13-Jähriger stürzt in Fahrstuhlschacht, eingeklemmt, spektakuläre Rettung.
regionalHeute.de
2025, Fabrikruine Nartenstraße Hamburg-Harburg (HH): 11-Jähriger stürzt 4–5 m in der Lost-Place-Fabrik ab, verletzt.
BILD.de
2025, Keramische Hütte Sehnde (NI): 52-Jähriger stürzt in Schacht einer bekannten Lost-Place-Industriebrache, schwer verletzt.
„Steinbruch, Bergwerk, Lost Place: Die traurige Bilanz schwerer Unfälle in Deutschland“ - Die dunkle Seite der Lost Places: Stürze, Einstürze und tödliche Unfälle:
Warum Lost Places so gefährlich sind: Daten, Fakten und echte Unfallbeispiele
Schriftliche Auswertung: Lost-Place-, Steinbruch- und Bergwerksunfälle in Deutschland (2012–2025)
1. Einleitung
Die vorliegende Analyse untersucht dokumentierte Unfälle an Lost Places, stillgelegten Steinbrüchen und verlassenen Bergwerksstollen in Deutschland im Zeitraum 2012 bis 2025. Insgesamt wurden 22 Fälle ausgewertet, die aus Presseberichten, kommunalen Informationen und regionalen Einsatzmeldungen öffentlich zugänglich sind. Die Fälle decken ein breites Spektrum an Risikoumgebungen ab:
- verlassene Krankenhäuser, Fabriken und Industrieareale
- stillgelegte Steinbrüche, die zum inoffiziellen Klettergebiet geworden sind
- historische Bergwerksstollen, die von Mineraliensuchern betreten wurden
- brachliegende Industriegelände mit ungesicherten Schächten und Einsturzgefahr
Die Daten zeigen klare Muster, sowohl bezüglich der Gefährdungsarten als auch der demografischen Verteilung der Betroffenen.
2. Entwicklung der Unfallzahlen (Trend 2012–2025)
2.1 Gesamtbetrachtung
Die Anzahl der dokumentierten Unfälle ist im untersuchten Zeitraum nicht konstant, sondern zeigt einen moderaten, aber klar erkennbaren Anstieg:
Zeitraum Charakteristik
2012–2019 durchschnittlich 1 Unfall pro Jahr, stabile niedrige Fallzahlen
2020 sprunghaftes Ansteigen auf 4 Fälle
2021–2023 Werte zwischen 1 und 2 pro Jahr
2024 Spitzenwert mit 5 dokumentierten Fällen
2025 3 Fälle bis September
2.2 Interpretation
Der deutliche Zuwachs ab 2020 kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden:
- Zunehmende Popularität des Urban-Exploring-Trends, verstärkt durch soziale Medien (Instagram, TikTok).
- Corona-Jahre 2020/2021: viele Menschen suchten abgelegene Orte zur Freizeitgestaltung, was sich in der Datenlage widerspiegelt.
- Mediale Sensibilisierung: Unfälle an Lost Places werden heute häufiger in regionalen Zeitungen publiziert.
2.3 Gleitender 3-Jahres-Trend
Der gleitende Trend zeigt eine stetige Erhöhung des Mittelwerts über die Jahre hinweg – Hinweise darauf, dass gefährliche Begehungen verlassener Orte immer häufiger vorkommen.
2.4 Prognose (2026–2030)
Auf Basis einer linearen Regression ergibt sich ein weiter leicht steigender Trend.
Abhängig von Berichterstattung & gesellschaftlichen Entwicklungen wäre in Zukunft mit 3–6 Fällen pro Jahr zu rechnen.
3. Analyse nach Typ des Unfallorts
3.1 Lost Places (Krankenhäuser, Fabriken, Industriebrachen)
11 von 22 Fällen → größte Kategorie
Hoher Anteil junger Betroffener (11–16 Jahre) → Kinder/Jugendliche erkunden häufig frei zugängliche Ruinen
Gefährdungen:
- marode Böden
- offene Schächte und Fahrstühle
- einsturzgefährdete Dächer
- fehlende Beleuchtung
Tödliche Fälle: Duisburg 2023 (verlassenes Krankenhaus), Eschweiler 2021
Fazit:
Lost Places stellen das größte absolute Risiko dar, insbesondere für junge Altersgruppen.
3.2 Steinbrüche (stillgelegt, inoffiziell zum Klettern genutzt)
6 dokumentierte Fälle
Betroffene meist erfahrene Kletterer im Alter 25–53
Häufige Ursachen:
- lose Felsbrocken
- fehlende Sicherung
- spontane Kletteraktionen ohne Ausrüstung
1 tödlicher Fall (Wettin-Löbejün 2012)
Fazit:
Steinbrüche sind durchwegs gefährlich, auch für erfahrene Kletterer. Die Kombination aus schlechtem Fels, fehlenden Sicherungspunkten und nicht genehmigter Nutzung erhöht das Risiko.
3.3 Bergwerke (historische Stollen, Schächte)
2 schwere Fälle, davon 1 tödlich (Annaberg-Buchholz 2024)
Höchste Gefährdung durch:
- ungesicherte Schächte
- Sauerstoffmangel
- Einsturz
- fehlende Orientierung
Fazit:
Obwohl selten betreten, sind Bergwerksstollen die mit Abstand gefährlichsten Orte in Bezug auf die Schwere des Unfalls.
3.4 Brachflächen
1 tödlicher Unfall (Bochum 2020)
Risiko durch:
- alte Gruben
- versteckte Schächte
- unbefestigte Böden
Fazit:
Brachflächen scheinen banal, sind aber statistisch hochriskant, da Gefahren nicht sichtbar sind.
4. Analyse nach Alter der Betroffenen
Altersgruppen im Überblick:
Alter Anzahl Fälle
Kinder (11–13) 4 Fälle
Jugendliche (16) 1 Fall
Erwachsene 25–39 8 Fälle
Erwachsene 40–53 7 Fälle
Unbekannt 2 Fälle
Interpretation
Kinder & Jugendliche verunfallen fast ausschließlich an Lost Places → Neugier + Reiz des Verbotenen.
Erwachsene verunglücken überwiegend bei Kletteraktivitäten oder Mineraliensuche.
Der Altersbereich 30–40 ist überrepräsentiert bei Urban-Explorern und Fotografen.
Fazit:
Unterschiedliche Altersgruppen suchen unterschiedliche Arten von verlassenen Orten auf — und bringen spezifische Risikomuster mit.
5. Analyse „Tödlich vs. Nicht tödlich“
4 tödliche Fälle (18 %)
Tödliche Fälle treten vor allem dort auf:
- wo Höhe im Spiel ist (Schacht, Dach, Treppenhaus)
- wo Rettung verzögert wird (Bergwerk, entlegene Fabrik)
- wo der Unfallort schwer zugänglich ist
Nicht tödliche Unfälle sind überwiegend Schürfungen, Knochenbrüche und Abstürze < 10 m, aber oft mit aufwendigen Rettungen.
6. Gesamtrisiko-Bewertung (qualitativ)
Typ Häufigkeit Schwere Gesamtrisiko
Lost Place hoch mittel–hoch hoch
Steinbruch mittel mittel mittel–hoch
Bergwerk niedrig extrem hoch hoch pro Vorfall
Brachfläche sehr niedrig hoch mittel
7. Schlussfolgerung
Die Analyse zeigt, dass:
Lost Places der häufigste Unfallorttyp sind,
Bergwerke die gefährlichsten Strukturen darstellen,
Steinbrüche regelmäßig schwere Unfälle produzieren,
und die Unfallzahlen insgesamt eine steigende Tendenz zeigen.
Die wachsende Attraktivität des Urban Exploring, Social-Media-Trends und eine allgemein zunehmende Erkundung verlassener Orte tragen nachweislich zu diesem Trend bei.
8. Empfehlung für Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen
- Sichtbare Absperrungen und Warnhinweise an bekannten Lost Places.
- Rückbau oder Sicherung von Gefahrenstellen (Schächte, Dächer, Fahrstuhlschächte).
- Aufklärungskampagnen über Risiken beim Betreten verlassener Gebäude.
- Gezielte Polizeikontrollen an bekannten Hotspots.
- Förderung legaler Urban-Exploration-Angebote (Führungen in Ruinen, Unterwelten etc.).
Die Zahl der dokumentierten Unfälle an Lost Places, stillgelegten Steinbrüchen und alten Bergwerksanlagen nimmt seit Jahren zu. Ein wesentlicher Grund: Die Szene des Urban Explorings („Urbex“) wird immer wagemutiger – auch durch die starke Präsenz auf Instagram, TikTok und YouTube. Dort sammeln riskante Aufnahmen aus verfallenen Gebäuden, brüchigen Fabrikhallen oder tiefen Schächten hohe Klickzahlen. Einige Content-Creator betreten solche Orte ohne grundlegende Schutzausrüstung wie Helm, feste Kleidung oder sichere Schuhe. Das Ergebnis sind spektakuläre, aber hochgefährliche Clips, die Nachahmer anziehen und ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln können. Gleichzeitig fehlt es in der breiten Öffentlichkeit nahezu vollständig an Aufklärung über reale Gefahren, typische Unfallmechanismen und lebensrettende Verhaltensregeln. Der Trend zeigt: Je mehr Reichweite das Thema erhält, desto größer wird der Druck auf Urbexer, noch waghalsigere Aufnahmen zu produzieren – mit oftmals dramatischen Folgen.
WARNKAMPAGNE: „Urbex ist kein Abenteuerfilm – verlassene Orte können dein Leben kosten.“
Eine Aufklärungskampagne zu den echten Gefahren von Lost Places, Steinbrüchen, Bunkern und Bergwerksanlagen
Hauptbotschaft
„Jedes Jahr verunglücken Menschen beim Urban Exploring. Viele von ihnen sind jung. Die meisten hatten keine Chance – weil niemand sie vorher gewarnt hat.“
Lost Places sind faszinierend – aber auch tödlich. Was du auf Instagram siehst, ist kein Maßstab für Realität oder Sicherheit
Problem: Urbex wird immer riskanter
Immer mehr YouTuber, TikToker und Influencer zeigen waghalsige Erkundungen
Ohne Helm, ohne Beleuchtung, ohne feste Schuhe
Reels und Kurzvideos erzeugen Druck, immer extremere Szenen zu filmen
Viele unterschätzen: Alte Böden brechen lautlos, Schächte sind unsichtbar, Dächer marode, diverse Gase geruchslos
Kinder und Jugendliche gehören zu den häufigsten Betroffenen
Was online cool aussieht, ist in Wirklichkeit lebensgefährlich.
Was du sofort tun kannst, um nicht der nächste Fall zu werden
- Nie ohne Helm
Ein herunterfallender Balken genügt.
- Nie ohne festes Schuhwerk
Rutschiger Schutt = häufigste Unfallursache nach Sturz.
- Benutze Licht – immer.
Handylicht reicht nicht.
- Gehe niemals allein.
Unfälle passieren plötzlich.
- Betrete keine Dächer, keine oberen Stockwerke.
70 % der schweren Urbex-Unfälle beginnen mit einem falsch belasteten Boden.
- Halte Abstand von Schächten, Fahrstühlen & dunklen Öffnungen.
- Poste keine gefährlichen Videos.
Andere könnten dich nachahmen – und sterben.
Botschaft an Creator & Influencer
Reichweite bedeutet Verantwortung.
Gefährliche Aktionen erzeugen Klicks – aber sie bringen Menschen in Gefahr, die die Risiken nicht einschätzen können.
Bitte:
- keine waghalsigen Szenen ohne Sicherheit
- keine gefährliche Nachahmung fördern
- besser: Aufklärung statt Eskalation
Claim für Webseiten / Social Media
„Urbex ist spannend. Aber kein verfallenes Gebäude ist den Preis deiner Gesundheit wert.“
oder:
„Lost Places sind gefährlicher als sie aussehen. Denk an dein Leben – nicht an Likes.“
Optionale fertige Slogans
- „Dein Reel ist es nicht wert, dass dich jemand retten muss.“
- „Du siehst den Bruch im Boden nicht – bis es zu spät ist.“
- „Urban Exploring endet oft anders, als die Videos versprechen.“
- „Nicht jeder Lost Place hat einen Ausgang.“
- „Lieber leben statt Likes.“


